Nach Kay Voges Abgang:

Niavarani will das Volkstheater kaufen

Was Michael Niavarani anfasst, wird meist Gold. Im Interview in der aktuellen "Bühne" meint Nia, dass er auch im Volkstheater Theater machen könnte. 

Fabian J. Holzer
Niavarani will das Volkstheater kaufen
Michael Niavarani streut sich selbst Rosen. Und Radischen…
Andreas Tischler / Vienna Press

Erst vor wenigen Wochen feierte Michael Niavarani (55) mit seiner neuen Simpl-Revue "Luft nach oben"-Premiere und hat jetzt ein wenig Zeit zum Durchschnaufen für die nächsten Pläne. Mit seiner Adaption von Shakespeares "Sommernachtstraum" hat Österreichs erfolgreichster Kabarettist in seinem "Theater im Park" schon heuer eindrucksvoll bewiesen, wie grandios er Shakespeare inszenieren kann. Im Gespräch mit der "Bühne" verrät Nia aber, das er so etwas woanders nicht machen würde, nicht einmal am Burgtheater: "Ich würd’s nicht aushalten, dass ich nicht der Chef bin", gesteht er offen, "es würde mich wahnsinnig machen. Außerdem: Warum sollte ich ein fremdes Haus füllen?"

Hier füllte Niavarani das "eigene Haus":

1/7
Gehe zur Galerie
    Michael Niavarani feierte Premiere mit ´Luft nach unten´ im Kabarett Simpl
    Michael Niavarani feierte Premiere mit ´Luft nach unten´ im Kabarett Simpl
    Andreas Tischler / Vienna Press

    An anderen Institutionen zu spielen als den eigenen, scheint ohnehin nicht Niavaranis Ding zu sein: Zuletzt lehnte er ja auch ab, der Nachfolger des verstorbenen Peter Simonischek als Frosch in "Die Fledermaus" an der Staatsoper zu werden: "Es ist allein an meiner Geldgier gescheitert (lacht), es ist eine sehr große Ehre, und ich hätte es auch sehr gerne gemacht, aber ich hatte bereits andere Projekte. Aber wenn Bogdan Roščić mich jemals wieder fragen sollte…"

    Ich ertrage diese Schreierei nicht!"
    Michael Niavarani
    über die Oper

    Aber selbst, wenn die Staatsoper rufen würde, würde Niavarani ablehnen. Selbst dann, wenn es darum ginge, dort zu inszenieren: "Meine Liebe zur Oper hält sich in Grenzen, ich ertrage diese Schreierei nicht. Der Otti Schenk hat mich fast abgewatscht, wie ich ihm das gesagt habe." Niavarani, dessen Großvater mütterlicherseits bei den Wiener Philharmonikern gespielt hat, gibt aber zu, dass Verdis "Otello" und Puccinis "Madame Butterfly" seine beiden Lieblingsopern sind. 

    Niavarani würde das Volkstheater als Privatunternehmen führen wollen

    Michael Niavarani will also nicht an die Oper, ist geldgierig und will auch keine fremden Häuser füllen. Bliebe noch ein weiteres Theater. Nachdem Volkstheater-Direktor Kay Voges 2025 Wien verlassen wird, könnte Niavarani doch das Volkstheater übernehmen, oder? "Wenn man es mir verkaufen würde, dann ja. Und wenn ich 'verkaufen' sage, dann ist das mein Ernst. Ich war mein ganzes Leben lang Privatunternehmer, so wie Shakespeare und die ganzen anderen. Wenn also mir und dem Georg Hoanzl so ein Angebot gemacht werden würde, würden wir einmal über die Software nachdenken, weil die Hardware – das Theatermachen – kann ich überall."

    Natürlich steht das Volkstheater, das von einer Privatstiftung als GmbH geführt wird, nicht zum Verkauf. Aber spätestens jetzt könnten vielleicht einige der Verantwortlichen darüber nachdenken, dass es Michael Niavarani vielleicht doch nicht nur als Scherz gemeint hat, dass er auch dort Theater machen könnte. Einen größeren Publikumsmagneten  und -garant wie ihn hat es dort ja bisher noch nie gegeben… 

    Die VIP-Bilder des Tages:

    1/129
    Gehe zur Galerie
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      fh
      Akt.