"NHL 25" glänzt auf dem Eis, schwächelt abseits davon

Eiszeit für Gamer! Rechtzeitig zum jüngsten Temperatursturz liefert EA Sports mit "NHL 25" seinen neuesten Ableger der beliebten Eishockey-Videospielserie in die Wohnzimmer. Das Spiel ist bereits für einen Early-Access-Aufpreis erhältlich, ab 04. Oktober 2024 im freien Handel. "Heute" hat das Spiel auf der PS5 für euch angezockt und auf Herz und Nieren getestet, ob sich ein Kauf auszahlt.

NHL 25 unter der Lupe

Wer auf ein komplett neues Game oder revolutionäre Neuheiten in Sachen Gameplay, Modi oder Grafik gehofft hat, wird vom neuen "NHL" enttäuscht sein. Das Spiel fügt sich nahtlos in die Reihe seiner Vorgänger ein und verbessert Details, ohne Grundlegendes zu verändern. In puncto Gameplay und Grafik ist das per se nichts Schlechtes. Das Spiel fühlt sich flüssiger und realitätsgetreuer an als "EA Sports NHL 24".

Überarbeitete Gesichter sehen realer aus

Die Bewegungen der Spieler passen sich der jeweiligen Situation besser an. So fällt auf, dass Cracks mit dem Körper Ausweichbewegungen durchführen, wenn sie einem Check knapp ausweichen wollen, machen so auch die Checkbox besser nachvollziehbar und nach einer Lernphase der neuen Physik leichter vorauszusehen.

Mehr Stars haben noch realitätsnähere NHL-Ebenbilder. Die überarbeiteten Gesichter sehen ihren realen Gegenparts ähnlicher, als im letzten Jahr. Die Fortsetzung des bereits existenten Features der Spezialfähigkeiten lässt Top-Spieler und ihre Besonderheiten auch im Game besser aus der Masse herausstechen. Das ist gelungen, aber nicht neu. Neu ist zumindest in Teilen das Verhalten der computergesteuerten Spieler auf dem Eis.

Die Eishockey-KI-Revolution bleibt aus

Die von EA angepriesene KI-Revolution können wir darin nicht erkennen, aber es fällt auf, dass sich Mitspieler ohne Puck sowohl in Offensive als auch Defensive besser bewegen als zuletzt. In Kombination mit den smootheren Skating-Bewegungen, engeren Radien mancher Spieler bei schnellen Richtungsänderungen, sorgt das für ein realistischeres und befriedigenderes Spielerlebnis.

Garniert wird das mit neuen Kamera-Winkeln bei Wiederholungen, dem neuen Feature der "Grudge Games" (Rivalitäten werden abhängig von vergangenen Duellen zweier Teams erkannt und hervorgehoben) und sorgen damit für ein frischeres Gefühl des Games. Gesamt ergibt das also eine starke Eishockey-Simulation. Wer schon länger kein "NHL"-Spiel in Händen hielt und wieder Lust auf die Jagd nach dem Puck verspürt, kann sich auf "NHL 25" als unterhaltsames Sportspiel freuen.

Tore fallen sehr häufig nach Schablone

EA muss sich aber wohl neuerlich auf Kritik seiner Stammkundschaft einstellen. Das Spiel ähnelt seinem Vorgänger sehr und adressierte damit auch Kritikpunkte vieler Zocker zu wenig. Einige Beispiele: Tore fallen sehr häufig nach Schablone. Auch das neue "Skillbased Onetimer"-System ändert nichts an der Tatsache, dass Pässe in oder durch den Slot zur Direktabnahme weiterhin eine schwer zu verteidigende und erfolgversprechende Taktik für einfache Tore bleibt.

Handgelenkschüsse sind am Analogstick hingegen kontraintuitiv und zu kompliziert durchzuführen, um ihrer wichtigen Rolle im echten Eishockey auch in der Simulation gerecht zu werden. Für viele enttäuschend: Die Modi und ihre Funktionen sind im Grunde seit Jahren gleich. Der Be-a-Pro-Modus wurde heuer so gut wie nicht angegriffen. Der Franchise Mode, also der Karrieremodus, erhielt zwar eine optische Generalsanierung im Menü, funktioniert aber bis auf einige Details (No-Trade-Clauses bei eigenen Spielern und Gegnern verkomplizieren Deals) genau wie zuletzt.

"NHL 25" glänzt auf dem Eis, schwächelt abseits davon

Im Online-Flaggschiffmodus "Ultimate Team" sind sogenannte Wildcards neu. Hier können beispielsweise Idole aus der Vergangenheit mit vergleichsweise schwächeren Karten über Zeit mittels Offline-Aufgaben aufgelevelt werden. Eine 82er-Ikone kann so mit eurem Team und den stärker werdenden Gegnern mitwachsen.

"EA Sports NHL 25" ist ein gutes Sportspiel, unterhält auch uns beim Testen als Eishockey-Fans. Das Spielerlebnis auf dem Eis ist gelungen, der Soundtrack wie gewohnt rockig, die Präsentation besser. Aber auf bahnbrechende Features, die den Hype früherer "NHL"-Ausgaben neu aufleben lassen, müssen wir zumindest ein weiteres Jahr warten.