Thielemann rockt Musikverein
Neujahrskonzert 2024 erscheint in wenigen Tagen auf CD
Kaum ist der "Radetzkymarsch" verklungen, wird auch schon im Rekordtempo an der CD, der LP und der Blu-Ray gearbeitet.
Was für ein Auftakt ins musikalische Jahr 2024! Christian Thielemann drohte im Vorfeld das Publikum mit gleich neun Premieren bei fünfzehn Nummern im Hauptteil des heurigen Neujahrskonzertes zu überfordern, aber das Publikum kam mit. Mehr noch, Thielemann sorgte vom ersten bis zum letzten Takt für Begeisterung und Standing Ovations vom Bundespräsidenten abwärts. Was bei der TV-Übertragung des ORF - der auch heuer wieder die Bilder für die Ausstrahlung in hundert Ländern lieferte - besonders schön war, war die Begeisterung in den Gesichtern der Musiker. Die Wiener Philharmoniker bezeichnen Christian Thielemann immer wieder als einen ihrer Lieblingsdirigenten, dieses Konzert belegte eindrucksvoll, warum das so ist. Neben mehreren Generationen und Ausläufern der Familie Strauß sorgte erstmals auch ein Werk von Anton Bruckner für Neujahrsstimmung. Seinen "Quadrille, WAB 121" wurde zu Ehren von Bruckners Geburtstag von 200 Jahren gespielt und klang in ihrer orchestrierten Form so, als wäre sie geschrieben worden, um beim Neujahrskonzert gespielt zu werden.
Kaum sind die fünfzehn Nummern im Hauptprogramm und die drei Zugaben mit dem "Radetzky-Marsch" zum Mitklatschen am Ende verklungen, wird auch schon an der CD-Produktion begonnen, die traditionell eine der flottesten in der Musikbranche ist. Bereits am 12. Jänner wird die CD (um rund 20 Euro) von Sony Music veröffentlicht, die 3-fach LP-Version (um knapp 50 Euro), sowie die DVD (20 Euro) und Blu-Ray (23 Euro) folgen dann zwei Wochen später am 26. Jänner. Wer darauf nicht warten möchte, kann sich das Neujahrskonzert bereits jetzt in der ORF TVthek anschauen, wo die Aufzeichnung dank des neuen ORF-Gesetzes nun ja auch länger als nur eine Woche abrufbar bleibt. Für die Fans des linearen Fernsehens wird es am 6. Jänner um 10 Uhr auch eine Wiederholung in ORF 2 geben.
2025: Mit Mut(i) in die neuen Zeiten
Für 2025 wurde der Neapolitaner Riccardo Muti (82) als Dirigent angekündigt, der dann bereits zum siebenten Mal am Pult des Neujahrskonzertes stehen wird. Muti leitete das Konzert bereits 1993, 1997, 2000, 2004, 2018 und 2021 und auch gilt als Liebling der Musiker und als Liebling des Publikums. Um Karten für das Konzert 2025 kann man sich ab Februar bemühen, was aber kein leichtes Unterfangen ist. Nachdem das Interesse an Karten enorm ist, kommen die Karten nicht in den regulären Handel.
Von den knapp 2000 Plätzen im Großen Saal des Wiener Musikvereins kommen nur knapp 900 in den Verkauf, die übrigen gehen an Orchestermitglieder, die Presse und hauptsächlich an Unterstützer aus der Wirtschaft, der Kultur und der Politik. Das gilt zumindest für das tatsächliche Neujahrskonzert am 1. Jänner. Für die Generalprobe am 31. Dezember und die Probe am 30. Dezember gibt es in der Regel etwas mehr Karten. Um Karten zu bekommen, muss man sich ab 1. Februar auf der Homepage der Wiener Philharmoniker registrieren und dafür ein Anmeldeformular ausfüllen. Hier muss man auch auswählen, welches der drei Konzerte man besuchen möchte und die Preiskategorie der Karten angeben. Diese beginnen bei knapp 20 Euro und gehen bis rund 500 Euro. Im März werden die Gewinner gelost und ihnen dann die gewünschte Karten zum Kauf angeboten. Der Gewinn ist dabei keine Verpflichtung zum Kauf. Sollte man aber gelost werden, kann man die erstandenen Karten ab Oktober abholen. Wann man sich im Februar für die Verlosung registriert, hat keine Auswirkungen auf die tatsächliche Auslosung im März.