Das musst du dafür tun

Neuer Wohn-Bonus bringt bis zu 1.100 Euro pro Haushalt

Weil die Mittel nicht voll ausgeschöpft wurden, geht ein weiterer Bonus an den Start. Doch in einem Bundesland gibt es einen Haken.

Leo Stempfl
Neuer Wohn-Bonus bringt bis zu 1.100 Euro pro Haushalt
Einige Bundesländer zahlen Ende Oktober einen neuen Bonus aus. (Symbolbild)
istock ("Heute"-Collage)

450 Millionen Euro hat der Bund den Ländern für 2023 zur Verfügung gestellt, um Menschen bei den gestiegenen Wohn- und Heizkosten zu unterstützen. Nach dem Verteilungsschlüssel entfallen auf die 570.000 Salzburger rund 28 Millionen Euro, mit denen der Heizkostenzuschuss verdoppelt und auf höhere Einkommensgrenzen ausgeweitet wurde. Trotzdem blieben Mittel übrig.

Deswegen werden nun an insgesamt 9.000 Haushalte mit insgesamt 19.000 Wohnbeihilfeempfängern weitere 7,5 Millionen Euro ausgezahlt – völlig automatisch. Gestaffelt je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen gibt es zwischen 500 und 1.100 Euro bis Ende Oktober auf das Bankkonto.

Der zuständige FPÖ-Landesrat Martin Zauner freut sich über diese "zusätzliche und zielgerichtete Unterstützung, die unkompliziert und sozial gestaffelt ausbezahlt wird". Alle Empfänger werden per Brief über diese "treffsichere" Maßnahme informiert.

"Diese zusätzliche und zielgerichtete Unterstützung wird unkompliziert und sozial gestaffelt ausbezahlt", betont FPÖ-Landesrat Martin Zauner.
"Diese zusätzliche und zielgerichtete Unterstützung wird unkompliziert und sozial gestaffelt ausbezahlt", betont FPÖ-Landesrat Martin Zauner.
Land Salzburg/Neumayr/Leopold

Bonus kriegt nur, wer ohnehin billige Wohnung hat

Doch dabei gibt es einen groben Schönheitsfehler – und der hat seinen Ursprung schon im Wohnkostenzuschuss selbst. In Salzburg bekommt man diesen laut FAQ des Landes nämlich nicht, wenn die Miete der Wohnung höher als der Richtwert (derzeit 11,06 Euro pro m²) ist. Die Durchschnittsmiete in der Stadt beträgt einer immowelt.at-Auswertung zufolge aber mittlerweile stolze 17,10 Euro. Wer auf Immobilenportalen nach einer Wohnung sucht, die die Förderkriterien erfüllen würde, erhält null Treffer.

Gefördert werden vom Land also nur solche Personen, die das Glück haben, ohnehin recht wenig Miete zu zahlen. Wer weniger Glück hat und sich eine Wohnung zum marktüblichen Preis nehmen muss, schaut völlig durch die Finger. Daran ändern auch die neuen Bundesmittel nichts, denn das Gesetz sieht vor, dass der Wohnkostenzuschuss nur zusätzlich zu einer bereits bestehenden Beihilfe verwendet werden darf.

Boni auch in Wien & NÖ

Wie es ginge, zeigt das ebenfalls schwarz-blau regierte Niederösterreich vor. Dort startete am Montag ein neuer Wohnkostenzuschuss. Die einzigen Voraussetzungen: Ein Hauptwohnsitz im Bundesland, mindestens 18 Jahre alt sein und die Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Bei einem Einpersonenhaushalt sind das 20.000 Euro Bruttojahresgehalt, bei mehreren Personen 50.000 Euro. Eine Kopplung an eine maximal zulässige – mittlerweile unrealistische – Miethöhe wie in Salzburg gibt es nicht.

Auch in Wien ging jüngst, am 19. Oktober, ein neuer Bonus an den Start. In der Hauptstadt sind es 200 Euro, die als "Wiener Wohnunterstützungspauschale" an alle Bezieher von Mindestsicherung, Leistungen aus dem Arbeitslosen-Versicherungsgesetz, Ausgleichszulagen und Wohnbeihilfe fließen. Profitieren werden davon rund 245.000 Wiener. Die Wohnbeihilfe bekommt man bis zu einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 1.050 Euro bei einer Person und 1.577 bei zwei Personen. Einen Ausschluss von Personen die "zu viel" Miete zahlen (müssen) gibt es auch hier nicht.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    leo
    Akt.
    Mehr zum Thema