Oberösterreich
Neuer Report enthüllt – so teuer sind Chips nun schon
Keine Party kommt ohne sie aus: Knabber-Chips. Doch ist hier teuer auch gleich besser? Der AK-Konsumentenschutz hat getestet.
Steht der Kunde vor dem Supermarkt-Regal, hat er die Qual der Wahl: Für welche Chips-Packung soll er sich entscheiden? Bei welchem Produkt stimmen Preis und Qualität überein? Und: Heißt teuer gleich besser?
Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hat Kartoffel-Chips von zwölf unterschiedlichen Herstellern verglichen.
Manche werden vielleicht schwer daran zu knabbern haben, aber das überraschende Ergebnis der Untersuchung: Teure Chips sind nicht zwingend besser. Und der Report enthüllt, wie viel die beliebten Snacks mittlerweile schon kosten.
In den Snack-Regalen gibt es laut AK recht große Preis-Unterschiede von bis zu mehr als 290 Prozent. Beim AK-Test kostete das teuerste Chips-Markenprodukt 1,99 Euro je 100 Gramm. Bei günstigen Handelsmarken hingegen bekommt man dieselbe Menge für 51 Cent.
Eine überraschende Erkenntnis liefert der Bericht: Die untersuchten Produkte unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung kaum. Bei sämtlichen analysierten Packungen werden für die Erzeugung von Kartoffel-Chips Erdäpfel fein geschnitten und in Öl frittiert bzw. gebacken.
Meistens wird dazu Sonnenblumen- oder Rapsöl verwendet. Nur zwei der zwölf Artikel enthalten Palmöl, das – im Vergleich zu anderen Pflanzen-Ölen – erhöhte Mengen an Fett-Schadstoffen beinhalte.
Außerdem sorgt es in den Erzeuger-Ländern für erhebliche ökologische und soziale Probleme. Daher sollten sich Konsumenten bevorzugt für palmölfreie Chips entscheiden.
In allen Chips viel Fett und Kalorien
Auch beim Fett- und Energie-Gehalt der zwölf Produkte gibt es laut AK wenige Unterschiede:
Wer eine durchschnittliche Chips-Packung von 200 Gramm isst, nimmt über 1.000 Kilokalorien zu sich.
Beim Salz-Gehalt schwanken die Werte zwischen 0,9 und 1,6 Gramm je 100 Gramm. Für eine salzärmere Ernährung sollte man Chips-Packungen mit einer geringeren Menge an Salz wählen.
Kartoffeln aus Deutschland oder Niederlande
Beim AK-Test wurden auch die verwendeten Kartoffeln hinterfragt. Nur bei einem der Marken-Produkte konnte man nicht nachverfolgen, aus welchem EU-Land sie stammen.
Der Großteil der Hersteller verwendet Erdäpfel aus Deutschland, wobei zwei davon auch Rohware aus den Niederlanden oder Europa beziehen.
In vier untersuchten Erzeugnissen befinden sich Erdäpfel aus Österreich. Ein Hersteller davon setzt bei Bedarf Kartoffeln aus der EU ein.
Ein weiteres Ergebnis des AK-Tests ist beachtlich: Bei einer Laien-Verkostung sollten rund 20 Testpersonen je Chips-Sorte den Gesamteindruck bewerten, ohne zu wissen, um welches Produkt es sich handelt. Dabei konnte sich kein eindeutiger Testsieger durchsetzen.
Auffällig war aber, dass gerade der teuerste und salzärmste Artikel bei der Überprüfung am stärksten polarisierte: Ein Teil der Verkoster lehnte das Produkt gänzlich ab, während andere wiederum ein ausnahmslos positives Test-Urteil abgaben.