Experten raten zur Vorsicht

Neue Variante – Corona-Fälle steigen plötzlich an

Zuletzt gab es einen leichten Anstieg bei den Sars-CoV-2-Infektionen in Österreich. Gleichzeitig breitet sich die Sublinie KP.2 immer mehr aus.

Heute Life
Neue Variante – Corona-Fälle steigen plötzlich an
Das Coronavirus hat sich wieder neu erfunden.
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Die Corona-Pandemie mag zwar für beendet erklärt worden sein, doch das Virus bleibt und bringt regelmäßig neue Varianten hervor. Zuletzt eine ganze Familie, die sich offenbar rasend schnell ausbreitet: Die "FLiRT"-Gruppe hat sich aus der Omikron-Linie JN.1 entwickelt, die sich erfolgreicher als jede Corona-Variante zuvor der vordersten Abwehr immunisierter Menschen entzog.

Und eine Variante dieser neuen Familie stellt alle anderen in den Schatten: KP.2 machte Ende Mai rund 28,5 Prozent und damit den größten Anteil der Fälle in den USA aus. In Österreich ist die Variante ebenfalls am Zunehmen, wie aus den Daten des Abwassermonitorings ersichtlich ist. Offenbar sorgt sie hierzulande auch für einen leichten Anstieg der SARS-CoV-2-Fälle. Dies wolle man im Auge behalten, merkt Virologin Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der MedUni Wien, auf Twitter an.

Klarer KP.2-Trend

"Derzeit sind wir mit der Auswertung der Kalenderwoche 22 noch nicht fertig, weshalb wir noch nicht sagen können, welche Varianten hier eine Rolle spielen", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien im "Heute"-Gespräch. Die Variante KP.2 selbst sei ihr bisher noch nicht untergekommen, bei den ausgewerteten Fällen in den Wochen davor habe es jedoch ausschließlich um "Pirola"-Abkömmlinge gehandelt, wie eben JN.1.

"Man kann aber sagen, weltweit zeichnet sich der klare Trend ab, dass KP.2 langsam und stetig zunimmt", so die Expertin. Von dem Beginn einer Sommerwelle könne dennoch nicht einmal annähernd die Rede sein. "Es handelt sich um eine sehr, sehr geringe Zirkulation." Risikogruppen sollten aber wachsam bleiben, mahnen Experten rund um den Globus.

Viren-Mix sorgt für Krankenstände

Die aktuell vielleicht auffällig vielen Krankenstände seien nicht auf das Coronavirus, sondern eine Vielzahl von zirkulierenden Viren zurückzuführen. "In den meisten Fällen handelt es sich um Rhinoviren, also klassische Erkältungen, was zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. Aber auch Parainfluenza ist stark vertreten. Bei den Adenoviren hatten wir eine auffällig starke Saison, die bereits wieder im Abflauen ist."

red
Akt.