Österreich

Neue Kampagne für mehr Jungärzte in NÖ

Landesvize Stephan Pernkopf und Patientenanwalt Gerald Bachinger haben ein gemeinsames Ziel: Mehr Jungärzte aus und in NÖ.

Heute Redaktion
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Stephan Pernkopf (r.), Gerald Bachinger (l.), Markus Klamminger (M.)
Stephan Pernkopf (r.), Gerald Bachinger (l.), Markus Klamminger (M.)
Bild: privat

Mit einer größeren Kampagne "Niederösterreich studiert Medizin" will das Land mehr Ärzte nach NÖ bekommen. Mit Inseraten, Plakaten und Maturanten Briefen und einem eigenen Internetauftritt unter www.noe-studiert-medizin.at und mit Social-Media-Werbsports wird jetzt positive Stimmung für das Medizinstudium gemacht.

NÖ tut mehr

"Damit wir das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung halten und weiter ausbauen können, braucht es fundamentale Rahmenbedingungen, und daher wollen wir in Zukunft mehr junge Mediziner, die den Arzt-Beruf in Niederösterreich antreten", betonte dabei Landesvize Stephan Pernkopf (VP) am Donnerstag und führte aus, dass Niederösterreich dafür mehr tue als andere Bundesländer: „Zum einen bereiten wir in unseren Kliniken 1.400 Turnusärzte auf den Beruf als Facharzt oder Allgemeinmediziner vor, zum anderen bieten wir in unseren Kliniken aktuell 563 Plätze für das Klinisch-Praktische Jahr an, und zum dritten bilden wir an der Karl Landsteiner Privatuniversität selber Jungmediziner aus - aktuell 353, im Vollausbau sogar 450 Studierende. Insgesamt können wir dann mit der Karl Landsteiner Universität ein Drittel der in Niederösterreich benötigten Mediziner selber ausbilden", so der Landesvize.

In Zukunft brauche man aber mehr Uni-Absolventen und damit auch mehr Uni-Anfänger, also mehr Studienplätze an den Medizin-Unis, sagte Pernkopf und erinnerte daran, dass es 2006 vor den Aufnahmeprüfungen noch 2.000 Studienplätze allein in Wien gegeben habe, wohingegen jetzt österreichweit nur noch 1.600 Studienplätze in ganz Österreich zur Verfügung stünden. „Neun von zehn Maturanten wird also der Wunsch, Arzt zu werden, verwehrt", betonte der Landesvize und forderte mehr Medizin-Studienplätze bei gleichzeitig hoher Betreuungsqualität sowie eine finanzielle Aufwertung der Medizin-Unis.

Anreize wie Wohnungen

Der medizinische Geschäftsführer der Landeskliniken-Holding Markus Klamminger nannte an Inputs seitens der Landeskliniken-Holding, um die in Ausbildung befindlichen Ärzte in Niederösterreich zu halten, unter anderem Dienstwohnungen oder kostengünstige Wohnungen an allen Standorten, ausreichende Kinderbetreuungsplätze, bis zu 15 Tage Sonderurlaub pro Jahr für Aus- und Weiterbildung, Teilzeitmodelle zwischen zehn und 35 Stunden, eine einfache Rotation zwischen den Standorten, neue Ausbildungskonzepte, eine Checkliste für Turnusanfänger, Skripten für die ärztliche Basisausbildung, ein Logbuch für die Auszubildenden, E-Learning-Tools, eine eigene Online-Bibliothek sowie die Möglichkeit, während der sechsmonatigen Lehrpraxis bei der Holding angestellt zu bleiben.

"Richtige Zielgruppe"

Nö. Patientenanwalt Gerald Bachinger sagte, die Kampagne „Niederösterreich studiert Medizin" stärke das Zugehörigkeitsgefühl der Medizin-Absolventen zu Niederösterreich und helfe, dass die Jungärzte im Land bleiben. In Niederösterreich liege der Fokus klar auf Strukturqualität und gleichzeitig gut ausgebildetem Fachpersonal. Dafür müsse man die regionale Bindung stärken und attraktive Rahmenbedingungen schaffen: „'Niederösterreich studiert Medizin' spricht die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit mit den richtigen Angeboten an".

Budget der Kampagne: 160.000 Euro. (Lie)