Abo gegen Werbung

Neue Insta-Funktion: Folgt nun das Aus für Influencer?

Der Meta-Konzern hat kürzlich ein Abomodell eingeführt, mit dem Werbeanzeigen ausgeschaltet werden können. Wer profitiert davon, wer verliert dabei?

20 Minuten
Neue Insta-Funktion: Folgt nun das Aus für Influencer?
Müssen Influencerinnen wie Doina Barbaneagra und Stephanie Davis jetzt um ihre Einnahmen zittern?
REUTERS; Instagram/itsdoina; Instagram/stephaniedavis

Im Moment kostet es etwa 13 Euro, um bei Facebook oder Instagram Werbeanzeigen zu deaktivieren. Der Mutterkonzern der beiden Social-Media-Plattformen, Meta, hat das Abomodell im November eingeführt. Während die Option für Nutzerinnen und Nutzer praktisch sein kann, verlieren Werberinnen und Werber Reichweite. Wie wirkt sich also das Abomodell auf die Arbeit der Werbeagenturen sowie Influencerinnen und Influencer aus?

Besonders kleine Firmen und Marken dürften sich über die neue Funktion ärgern, sagen Steven Epprecht (34) und Sara Leutenegger (29). Die zwei kennen beide Seiten: Auf Social Media folgen ihnen zahlreiche Menschen, außerdem führen sie gemeinsam die Agentur "Strategy Leaders". Bisher versuchten kleine Firmen, mit Werbeanzeigen lokale Reichweite aufzubauen. "Nun werden für Marken organische Inhalte noch mehr an Bedeutung gewinnen", sagt Sara Leutenegger gegenüber "20 Minuten".

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Die Beiträge von Influencern sind nicht betroffen

Während Werbebanner mit der neuen Funktion verschwinden, bleiben Inhalte von Influencerinnen und Influencern auch mit Abo sichtbar. "Der große Unterschied besteht darin, dass bei Letzterem keine Daten der Follower und Followerinnen gesammelt werden", erklärt Sarah Schmid, Marketingchefin bei der Agentur "Kingfluencer".

Folgen bald weitere Plattformen dem Modell?

Grund für die neue Funktion ist die Rechtslage in der EU. Diese verlangt, dass Nutzerinnen und Nutzer ihre Zustimmung geben müssen, wenn ein Anbieter ihre Daten für personalisierte Werbung braucht. Damit zielt die EU auf das zentrale Geschäftsmodell des Meta-Konzerns. Laut eigenen Zahlen verdient Meta pro Facebook-User etwa sechs US-Dollar im Monat. Die Abopreise seien also "eindeutig zu hoch", sagt Datenschutzexpertin Ursula Uttinger. Andererseits zeigt der Preis aber auch, dass Instagram und Facebook nie gratis waren, Nutzerinnen und Nutzer bezahlten bis anhin bloß mit Daten statt mit der Kreditkarte.

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    Influencerin Doina Barbaneagra
    Influencerin Doina Barbaneagra
    instagram/itsdoina

    Eine Online-Umfrage von "20 Minuten" mit 16.000 Teilnehmenden zeigt, dass praktisch niemand bereit ist, ein etwa 13-Euro-Abo bei Facebook oder Instagram zu lösen. "Kingfluencer" sieht die Situation ähnlich: "Ein aktuelles Stimmungsbild von Expertinnen und Experten in den sozialen Medien wie auch intern in unserer Agentur zeigt, dass die Mehrheit derzeit nicht bereit ist, für eine werbefreie Nutzung der Meta-Plattformen zu bezahlen."

    Eine Anfrage von "20 Minuten" zu den Abozahlen lässt Meta unbeantwortet. Steven Epprecht vermutet, dass andere Plattformen trotz der geringen Nachfrage früher oder später nachziehen und ein ähnliches Modell präsentieren werden. Denn so halten sie sich an die EU-Verordnung, ohne ihr Geschäftsmodell zu gefährden.

    Warum Influencerinnen und Influencer profitieren

    Aktuell bleibe wohl alles beim Alten. "Lediglich beim Boosten von gewissem Kampagnen-Content als Paid Ads könnte es Auswirkungen auf die Anzahl erreichter Konten haben", sagt Marketingchefin Schmid. Wichtig sei, dass Influencerinnen und Influencer ihre Fangemeinschaft pflegten und weiterhin authentische Inhalte lieferten.

    Sara Leutenegger rät zudem, die Inhalte über den Meta-Konzern hinaus auch bei Tiktok und Youtube zu streuen – auch wenn die ihre Regeln ebenfalls anpassen sollten. Sie und Steven Epprecht haben sich gegen das 13-Euro-Abo entschieden. "Ich finde gewisse Werbung zwischendurch erfrischend und bin schon manchmal für Produkte inspiriert worden", sagt Epprecht. Zudem erhalte er lieber personalisierte Werbung als generische Inserate. Die Folgen der Meta-Funktion lassen sich noch kaum abschätzen. "Mit steigender Akzeptanz für die Abomodelle könnte organischer Content allerdings noch stärker an Bedeutung gewinnen", sagt Schmid von "Kingfluencer". Indirekt profitieren also die Influencerinnen und Influencer.

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      20 Minuten
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