Gute Nachricht für Wiener
Neue Filialen, Kassen – was sich bei Lidl alles ändert
Der Marktanteil von Lidl Österreich steigt. Damit sich dieser Trend fortsetzt, wird es in naher Zukunft einige Neuerungen geben.
Über 12.000 Standorte in 31 Ländern hat die Supermarktkette Lidl – 253 davon stehen in Österreich. Jedes Jahr sollen drei bis fünf neue Filialen hinzukommen, verrät Lidl-Österreich-Chef Alessandro Wolf im Interview mit dem "Standard", Ziel seien 290 bis 300 Filialen.
Freuen dürfte das insbesondere die Wiener und Innsbrucker, denn dort soll der Fokus liegen. "Spannend wären für uns auch Standorte in Bahnhofsnähe. Tun sich hier Möglichkeiten auf, werden wir sie nutzen", kündigt Wolf an.
Gegenüber der großen Konkurrenten Spar, Rewe und Hofer gilt Lidl ja grundsätzlich als "Zwerg", der Marktanteil konnte jedoch alleine seit 2020 von 4,8 auf 6 Prozent erhöht werden. "Wir sind in Österreich eine kleine Mücke. Und eine solche kann recht störend sein", scherzt der Lidl-Chef im "Standard".
Gegen längere Öffnungszeiten
Das zeige sich insbesondere im Preiskampf bei veganen Lebensmitteln – die von Lidl gestartete Mehrwertsteuersenkung für einen Monat wurde von der Konkurrenz übernommen. Apropos vegan: Seitdem es bei Lidl die Preisparität gibt, stieg der Absatz um mehr als 50 Prozent.
In klarer Opposition zur Konkurrenz sieht sich Alessandro Wolf bei einem anderen Thema: "Wir brauchen in Österreich keine längeren Öffnungszeiten", stellt er klar. Auch einen Online-Shop hat Lidl derzeit nicht, auch wenn jener in Deutschland zu den größten des Landes zählt und es auch in anderen Ländern Erfahrungen gibt. Zuerst startet aber die Schwester Kaufland den Marktplatz "Kaufland.at", auf dem ab Spätsommer Millionen Non-Food-Produkte erhältlich sein werden.
Große Neuerung
Eine große Neuerung wird es aber schon bald in einigen Filialen geben: Selbstbedienungskassen. "Wir werden sie ab dem dritten Quartal in ersten Filialen testen."
Warum das Einkaufen bei Lidl Österreich so viel teurer als bei Lidl Deutschland ist, erklärt Wolf mit gleich mehrere Faktoren: "Der Aktionsanteil ist in Österreich fast doppelt so groß. Lohnkosten sind höher. Die Logistik ist aufgrund der Topografie teurer. Österreich hat mehr Filialen pro Einwohner." Unterm Strich verdiene man nicht mehr Geld als in Deutschland – die Kostenstrukturen seien einfach völlig andere.