Pemphigus vulgaris

Neue Fälle von Autoimmunkrankheit nach Corona-Infektion

Nach einer Covid-Infektion kann es vermehrt zum (Wieder-)Auftreten von Autoimmunkrankheiten kommen. Pemphigus vulgaris ist eine davon.

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Neue Fälle von Autoimmunkrankheit nach Corona-Infektion
Pemphigus vulgaris (Bild) ist eine seltene schwere Autoimmunkrankheit, bei der sich unterschiedlich große Blasen auf der Haut, der Mundschleimhaut und anderen Schleimhäuten bilden.
Journal of Oral & Maxillofacial Pathology

Mehr als 676 Millionen Fälle der Coronavirus-Krankheit wurden seit 2019 bestätigt. Bis April 2023 wurden weltweit über 6,8 Millionen Todesfälle gemeldet. Die Pandemie ist unterschiedlich stark ausgeprägt und betrifft fast alle Länder der Welt. Faktoren wie die Bevölkerungsdichte, die Bereitstellung von Gesundheitseinrichtungen und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens haben bei der Bestimmung der Schwere und der Auswirkungen der Pandemie eine entscheidende Rolle gespielt. Aber nicht nur das Coronavirus alleine beschäftigt die Forschung, sondern auch seine Nachwehen (Stichwort: Post/Long Covid). Das vermehrte Auftreten von Autoimmunerkrankungen nach einer Corona-Infektion, insbesondere Pemphigus vulgaris, ist ebenso Untersuchungsgegenstand.

Pemphigus vulgaris (PV) ist eine seltene schwere Autoimmunkrankheit, bei der sich unterschiedlich große Blasen auf der Haut, der Mundschleimhaut und anderen Schleimhäuten bilden. Die Erkrankung ist auf Antikörper, also bestimmte Proteine im Blut, zurückzuführen, die sich gegen Strukturen in den Zellen der Oberhaut richten. Die Antikörper bewirken, dass sich die Zellen in der Oberhaut voneinander lösen und sich dadurch Blasen bilden. Mehrere Risikofaktoren, darunter Genetik, Medikamente, Virusinfektionen, Allergene und psychischer Stress, wurden als mögliche Auslöser für PV identifiziert. Pemphigus vulgaris ist oftmals tödlich, wenn es nicht behandelt wird.

Autoimmunkrankheiten und COVID-19

Neue Erkenntnisse deuten auf einen möglichen Einfluss von COVID-19 auf das Auftreten von Autoimmunerkrankungen hin, wie eine systematische Übersichtsarbeit zeigt, in der COVID-19 mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Studien haben gezeigt, dass Autoimmunerkrankungen nach COVID-19-Infektionen auftreten können, wobei der Schweregrad der Immunreaktion möglicherweise mit der Schwere der Coronaerkrankung korreliert. Autoantikörper, die bei COVID-19-Patienten gefunden wurden, unterstützen den Zusammenhang zwischen der Infektion und Autoimmunerkrankungen.

Autoimmunerkrankungen sind durch eine abnormale Immunantwort auf körpereigene und fremde Antigene gekennzeichnet. Derzeit wurden mehr als 80 Kategorien von Autoimmunerkrankungen identifiziert, die Entstehung mehrerer Autoimmunerkrankungen ist jedoch nicht vollständig geklärt. Es wurden mehrere Faktoren vorgeschlagen, darunter Genetik, Alter, Umwelt und Virusinfektion.

Pemphigus Vulgaris

Bei Patienten mit oraler Pemphigus Vulgaris (PV) kann es aufgrund ausgedehnter Blasenbildung und anhaltender Schmerzen zu einer Beeinträchtigung der physiologischen Funktion im Mundraum kommen. Ein medizinisches Paper dokumentiert vier Fälle der Erkrankung nach einer Covid-Infektion. Bei den Betroffenen wurde PV etwa ein bis fünf Monate nach einer COVID-19-Infektion diagnostiziert. 

Alle Patienten durchliefen Behandlungen mit gängigen Medikamenten wie Anti-Pilz-Mittel, Antibiotika, antivirale Mittel, Kortison und erregerabtötende Mundwässer. Nichts half. Erst mit der richtigen Therapie konnten die Betroffenen geheilt werden. Der Heilungsprozess dauerte im Fall einer Patientin sogar 15 Monate.

red
Akt.
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