Neue Corona-Variante bringt überraschende Wende

Tausende Infizierte, eine sich aufbäumende Welle und eine neue Corona-Variante sorgen zuletzt für eine Alarmbereitschaft bei zahlreichen Experten. "Wir befinden uns in einer Coronawelle. Die Virusaktivität ist unverändert hoch. Wann der Peak erreicht wird und die Welle wieder abflacht, kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht gesagt werden", erklärte Virologin Monika Redlberger-Fritz der MedUni Wien vergangene Woche noch im "Heute"-Gespräch.

Das zeigt sich auch weiterhin im Sentinelsystem. "Derzeit noch immer hohe SARS-CoV-2 Aktivität (20%)", schreibt MedUni-Wien-Virologin Judith Aberle auf Twitter.

Hinzu kam die neue Corona-Variante XEC, die in Deutschland bereits dominiert und als Treiber der Welle gilt. In Österreich lag ihr Anteil am 2. Oktober noch bei 20 Prozent. "Hochgerechnet müssten wir aktuell bereits bei 50 Prozent oder mehr liegen. Damit könnte es sein, dass die Variante bereits dominant ist", so Molekularbiologe Ulrich Elling zu "Heute".

Überraschende Wende

Doch jetzt scheint plötzlich alles anders. Die Viruslast im österreichischen Abwasser geht schlagartig zurück und auch die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen bei der Österreichischen Gesundheitskasse zeigen einen neuen Trend.

Demnach sind die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche erheblich zurückgegangen – von 14.160 Krankmeldungen aufgrund von SARS-CoV-2 auf 12.841. Das ist ein Rückgang von 1.319 Erkrankten innerhalb einer Woche.

Das erklärt Elling mit einem natürlichen Phänomen: "Viren schauen nicht auf den Kalender, sondern sind wetterabhängig. Während dem Hochwasser hatten wir einen Peak, nicht nur dort, wo das Abwasser stark verdünnt wurde und die Daten damit ungenau waren, sondern auch in allen anderen Bundesländern. Jetzt erleben wir einen goldenen Herbst, die Leute sind draußen. In dieser Zeit baut sich die Variante XEC weiter auf, in den Herbstferien erwartet uns wieder schlechtes Wetter und im November werden die Kurven erneut steil nach oben zeigen."