Wien
Neue Chats: Teenies wollten Bombe für Pride-Anschlag
Die Auswertungen der Handys der drei Jugendlichen (14, 17, 20), die einen Anschlag auf die Wiener Regenbogenparade planten, enthüllten neue Details.
Nachdem vor der Vienna Pride drei Teenager wegen des Verdachts eines möglichen Anschlags in U-Haft genommen und mittlerweile wieder freigelassen wurden, ergaben die Auswertungen der Handys der drei jungen Männer brisante Details. Demnach erkundigte sich der 14-Jährige in einem Chat mit einem unbekannten Nutzer, wie er eine Bombe bauen und diese über ein Telefon in die Luft jagen könne.
Detaillierte Anleitung
Von seinem Chatpartner bekam er über den Messanger-Dienst "Threema" einen Link mit einer detaillierten Anleitung zum Bau eines Sprengstoffs. Aus den Auswertungen geht jedoch nicht heraus, dass der Beschuldigte sein Interesse am Bau einer Bombe auch in die Tat umsetzte oder einen Anschlag plante, so die Ermittler.
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Darüber hinaus wurde auf dem Handy des 14-Jährigen auch die Anleitung für ein AK-47 Sturmgewehr, ein umfassendes Dokument über die Ausreise in das Gebiet des Islamischen Staats sowie ein weiteres Dokument mit Tipps, wie der Dschihad unterstützt werden kann, gefunden, berichtet die "Krone".
Reine Neugier
Der Anwalt des jüngsten Beschuldigten, Andreas Schweitzer, kommentierte die Funde damit, dass sein Mandat bloß "seine Neugier befriedigen" wollte und beteuerte erneut, dass der Jugendliche keinen Anschlag geplant hatte und auch die beiden anderen nicht kannte.
Auf den Mobiltelefonen der ebenfalls am Tag der Pride in U-Haft genommenen Brüder entdeckten die Ermittler eine Vielzahl an Bildern mit IS-Symbolen, aber auch Fotos von mutmaßlichen Hinrichtungen. Gegen alle drei wird wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt.