"Dass sich alle wohlfühlen"
Neue Alkohol-Regeln in Kitz – Jägermeister nur verdünnt
"Kitzbühel ist kein Polizeistaat, die Party steht im Vordergrund." Trotzdem ist heuer alles über 10 % verboten, Jägermeister wird gespritzt.
Auf der VIP-Tribüne beim Hahnenkammrennen wird es heuer keinen Champagner für Stars und Promis geben, denn dieser hat 12 Prozent Alkohol. Und alles, was mehr als zehn Prozent hat, ist im gesamten Innenstadtgebiet bis zum Bahnhof und am Veranstaltungsgelände verboten. Der Gemeinderat hat das nun per Verordnung für 19. bis 21. Jänner festgelegt, berichtet der ORF Tirol.
Grund dafür sind die Alkoholeskapaden der letzten Jahre. Viele werden sich jetzt wundern, machte genau das doch bisher eigentlich das Wochenende in Kitz erst zu dem, wofür es bekannt ist. Nicht nur deswegen denken Kritiker, dass die Maßnahme wohl ihr Ziel verfehlen wird. Immerhin: Gaststätten sind nicht betroffen.
Jägermeister wird gespritzt
Die 85.000 Besucher dürfen auf den öffentlichen Plätzen, am Eventgelände und bei den Ständen im Stadtgebiet jedenfalls keine Getränke über zehn Prozent ausgeschenkt bekommen oder konsumieren. Was standardmäßig über zehn Prozent hat, beispielsweise der viel gefragte und wärmende Jägermeister, wird nun eben verdünnt, erläutert Sicherheitsstadtrat Alexander Gamper (FPÖ). 2 cl Kräuterschnaps werden auf 150 ml aufgespritzt.
Es wird sogar Kontrollgruppen in zivil geben, heißt es auf tirol.orf.at weiter. Beim ersten Verstoß gibt es eine Verwarnung, beim zweiten ein ernstes Gespräch, letztlich könnte der Stand geschlossen werden und die Genehmigung für das nächste Jahr verlieren.
Kitzbühel kein Polizeistaat
Organisator Uli Dorner versucht trotzdem zu beruhigen: "Kitzbühel ist kein Polizeistaat, die Party steht im Vordergrund." Schon letztes Jahr gab es entsprechende Regelungen, nun sei sie auch exekutierbar. "Trotzdem möchten wir einfach, dass sich alle Besucher hier wohlfühlen und wieder sicher und unversehrt nach Hause kommen." Außerdem bleiben Bier und Glühwein ja erlaubt.
„Kitzbühel ist kein Polizeistaat, die Party steht im Vordergrund.“
SPÖ-Gemeinderat Philipp Radacher glaubt hingegen, dass Menschen jetzt halt fünf Meter weiter in ein Lokal gehen, wo die Verordnung nicht mehr gilt, oder bereits entsprechend alkoholisiert aus dem Zug torkeln werden. "Da wird auch diese Verordnung, glaube ich, nicht diese Wirkung zeigen, die man sich erhofft."