Partydroge in Automaten

Nervenschäden durch Lachgas – Experte schlägt Alarm

Schock für die Linzer: An mehreren Standorten wird in Automatenshops Lachgas verkauft. Ein Suchtexperte warnt jetzt über die drastischen Auswirkungen.

Oberösterreich Heute
Nervenschäden durch Lachgas – Experte schlägt Alarm
In Linzer Automatenshops ist die Partydroge Lachgas frei erhältlich – ein Suchtexperte warnt vor möglichen Langzeitfolgen.
Mike Wolf, Institut Suchtprävention, pro mente OÖ

In der Linzer City herrscht derzeit große Aufregung. In sieben "E-Kiosken" der City sind Dosen mit Lachgas frei erhältlich – ohne Altersbegrenzung. Die Partydroge wird besonders von Jugendlichen immer mehr als billiges Rauschmittel missbraucht. Die möglichen Folgen des Konsums sind vielen nicht bewusst.

Suchtexperte warnt

"Lachgas ist ein psychoaktiv wirkender Stoff und ganz sicher nicht für den Alltagsgebrauch gedacht", warnt Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention der Pro Mente Oberösterreich. Früher sei Lachgas bei ärztlichen Betäubungen eingesetzt worden, allerdings in anderen – und vor allem kontrollierten – Dosierungen.

Die bunten Dosen aus dem Automaten werden – zum Beispiel in einem Shop in Urfahr – sogar in mehreren Geschmacksrichtungen angeboten. Für Schmidbauer steht aber fest: "Es geht ganz klar um diesen kurzen Rauschzustand, das nimmt man nicht wegen des guten Geschmacks."

Lachgas in Linzer E-Kiosk

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    In mehreren Automaten in Linz wird Lachgas einfach so verkauft. Ohne Altersbeschränkung.
    In mehreren Automaten in Linz wird Lachgas einfach so verkauft. Ohne Altersbeschränkung.
    Mike Wolf

    Konsum im Partykontext

    "Lachgas wird oft in Kombination mit Alkohol genommen", berichtet der Experte weiter. Besonders bei Partys sei der Konsum deshalb gefährlich. "Die Sinne werden stark beeinträchtigt, sie reagieren nicht so, wie sie sollen." Konkret bedeute das zum Beispiel Schwindel – das Verletzungsrisiko durch einen Sturz sei dann besonders hoch.

    Langfristig könne der Konsum von Lachgas aber noch viel drastischere Folgen haben – vor allem für Kinder und Jugendliche: "Bei regelmäßigem Konsum geht das bis zu Nervenschäden." Gemeint sind zum Beispiel Lähmungen, Herz- oder Hirnschädigungen.

    In den Niederlanden und in Großbritannien ist Lachgas schon als Droge eingestuft. Hierzulande gibt es noch keine Einschränkungen. "Das ist definitiv nichts, was für Kinder und Jugendliche in irgendeiner Weise angebracht wäre", drängt der Suchtexperte.

    Aus diesem Grund setzt sich nun auch der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) dafür ein, dass rasch bundesrechtliche oder landesrechtliche Regelungen eingeführt werden.

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      red
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