Partydroge in Automaten
Nervenschäden durch Lachgas – Experte schlägt Alarm
Schock für die Linzer: An mehreren Standorten wird in Automatenshops Lachgas verkauft. Ein Suchtexperte warnt jetzt über die drastischen Auswirkungen.
In der Linzer City herrscht derzeit große Aufregung. In sieben "E-Kiosken" der City sind Dosen mit Lachgas frei erhältlich – ohne Altersbegrenzung. Die Partydroge wird besonders von Jugendlichen immer mehr als billiges Rauschmittel missbraucht. Die möglichen Folgen des Konsums sind vielen nicht bewusst.
Suchtexperte warnt
"Lachgas ist ein psychoaktiv wirkender Stoff und ganz sicher nicht für den Alltagsgebrauch gedacht", warnt Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention der Pro Mente Oberösterreich. Früher sei Lachgas bei ärztlichen Betäubungen eingesetzt worden, allerdings in anderen – und vor allem kontrollierten – Dosierungen.
Die bunten Dosen aus dem Automaten werden – zum Beispiel in einem Shop in Urfahr – sogar in mehreren Geschmacksrichtungen angeboten. Für Schmidbauer steht aber fest: "Es geht ganz klar um diesen kurzen Rauschzustand, das nimmt man nicht wegen des guten Geschmacks."
Lachgas in Linzer E-Kiosk
Konsum im Partykontext
"Lachgas wird oft in Kombination mit Alkohol genommen", berichtet der Experte weiter. Besonders bei Partys sei der Konsum deshalb gefährlich. "Die Sinne werden stark beeinträchtigt, sie reagieren nicht so, wie sie sollen." Konkret bedeute das zum Beispiel Schwindel – das Verletzungsrisiko durch einen Sturz sei dann besonders hoch.
Langfristig könne der Konsum von Lachgas aber noch viel drastischere Folgen haben – vor allem für Kinder und Jugendliche: "Bei regelmäßigem Konsum geht das bis zu Nervenschäden." Gemeint sind zum Beispiel Lähmungen, Herz- oder Hirnschädigungen.
In den Niederlanden und in Großbritannien ist Lachgas schon als Droge eingestuft. Hierzulande gibt es noch keine Einschränkungen. "Das ist definitiv nichts, was für Kinder und Jugendliche in irgendeiner Weise angebracht wäre", drängt der Suchtexperte.
Aus diesem Grund setzt sich nun auch der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) dafür ein, dass rasch bundesrechtliche oder landesrechtliche Regelungen eingeführt werden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Linz sorgt der Verkauf von Lachgas in Automatenshops für Aufregung, da die Partydroge von Jugendlichen als billiges Rauschmittel missbraucht wird
- Suchtexperten warnen vor den drastischen Auswirkungen des Konsums, der vor allem im Partykontext gefährlich ist und langfristig zu Nervenschäden führen kann
- Der Linzer Gesundheitsstadtrat setzt sich nun für gesetzliche Regelungen ein, um den Verkauf einzuschränken