Ein Kommentar von Heute-Chefredakteur Clemens Oistric
Denise Auer
Es gäbe reichlich Einsparungspotenzial in dieser türkis-grünen Bundesregierung. Ausgerechnet den Abgang von Digital-Staatssekretär Florian Tursky als solchen zu verkaufen, ist kühn. Tursky hat nach den "Pleiten, Pech und Pannen"-Jahren von Margarete Schramböck (unvergessen ihr "Kaufhaus Österreich"-Flop) wichtige Impulse gesetzt.
Digitaler Führerschein, digitaler Altersnachweis, digitaler Zulassungsschein; der Digital-Service-Act mit 117 Maßnahmen und 36 Digitalisierungsgrundsätzen haben uns nach Jahren der Dürre zumindest ansatzweise aus der Online-Wüste-Gobi geholt.
Segen für Steuerzahler
Am Freitag verkaufte Kanzler Nehammer den Tusky-Rücktritt als Segen für die Steuerzahler. Das ist doppelt falsch. Erstens wird einfach ein Staatssekretariat nicht wieder besetzt, das es bis 2021 nicht gab. Die Digital-Agenden ressortierten bis dahin im Wirtschaftsministerium. Zweitens kann es sich der Standort Österreich schlicht nicht leisten, weiter den Anschluss an die Digital Champions zu verlieren. Passiert das, geht Wertschöpfung und viel Geld verloren.
Übernehmen wird nun Claudia Plakolm. Höflich formuliert ist sie bisher nicht durch sonderliche Expertise in diesem Segment aufgefallen. Die Verjüngung könnte somit auch fachlicher Natur sein. Die Regierung verengt sich mit der Bestellung der JVP-Chefin weiter in Richtung "Jobs für treue ParteisoldatInnen".
Genauso inhaltsleer liest sich Plakolms Vorstellungsrunde bei Funktionären, Auszug aus dem Mail: "Digitalisierung ist der Puls unserer Zeit. Wir brauchen einen Puls wie ein Sportler, um den Ausbau ruhig, aber bestimmt und mit Nachdruck voranzutreiben."
Was es stattdessen bräuchte: Einen Blick über (Ober-)österreich hinaus, etwa Richtung baltische Staaten. Estland beispielsweise macht vor, wie massiv Verwaltungsaufwand mit beherzter Digitalisierung zurückgedrängt und tatsächlich beträchtliche Summen Steuergeld gespart werden können. Wer dort etwas von Behörden braucht, muss nicht mehr aufs Amt. Der digitale Ausweis ist seit Jahren PFLICHT.
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Auch für den Breitbandausbau und andere Angelegenheiten in den Telekommunikations- und Breitbandagenden war Florian Tursky maßgeblich tätig.
BKA/Christopher Dunker
Am 08.03.2024 tritt Florian Tursky von seiner Rolle als Staatssekretär zurück. Claudia Plakolm wird seine Rolle übernehmen.
BKA/Christopher Dunker
Bevor Florian Tursky Staatssekretär wurde war er unter anderem der CEO von 3D Elements GmbH (2016-2017), Pressesprecher (2017-2018) und später auch Büroleiter (2018-2022) des Landeshauptmann Günther Platter.
Helmut Graf
Florian Tursky unterstützt als Staatssekretär Finanzminister Magnus Brunner in sämtlichen Aufgaben. Darunter nimmt er auch als dessen parlamentarischer Vertreter an wichtigen Sitzungen und Ausschüssen Teil.
Helmut Graf
Florian Tursky ist für verschiedene Agenden verantwortlich. Darunter auch die Digitalisierung und Informationstechnologie.
iab austria
Trusky setzte sich auch dafür ein, dass bei online angeforderten Dokumenten, wie dem Strafregisterauszug und Co., Gebühren zu bezahlen sind. Dieser Stopp hätte 2024 eingeführt werden sollen.
Heute
Der moderne Digitalisierungsstaatssekretär ist auch ein bekannter Verfechter des Bargeldes.
Denise Auer
Um bei den digitalen Trends immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, reist Tursky auch in viele andere Länder. Darunter auch auf die größte Techmesse der Welt.
BMF
Tusky verhalf in seiner Karriere auch den Umstieg vieler Österreicher zur ID-Austria. Sie gilt von der EU als "DIE" sicherste mobile Lösung.
BMF
Der Staatssekretär setzte sich außerdem enorm für eine sichere Regelung von KI in der EU ein. Dabei ging es ihm auch oft zu langsam. Kurz stand auch der Gedanke über ein österreichische KI-Gütesiegel im Raum.
BKA/Florian Schrötter
Auch für den Breitbandausbau und andere Angelegenheiten in den Telekommunikations- und Breitbandagenden war Florian Tursky maßgeblich tätig.
BKA/Christopher Dunker
Am 08.03.2024 tritt Florian Tursky von seiner Rolle als Staatssekretär zurück. Claudia Plakolm wird seine Rolle übernehmen.
BKA/Christopher Dunker
Bevor Florian Tursky Staatssekretär wurde war er unter anderem der CEO von 3D Elements GmbH (2016-2017), Pressesprecher (2017-2018) und später auch Büroleiter (2018-2022) des Landeshauptmann Günther Platter.
Helmut Graf
Florian Tursky unterstützt als Staatssekretär Finanzminister Magnus Brunner in sämtlichen Aufgaben. Darunter nimmt er auch als dessen parlamentarischer Vertreter an wichtigen Sitzungen und Ausschüssen Teil.
Helmut Graf
Prioritätensetzung
Österreich könnte das Geld, das sich sparen ließe, gut anlegen - in der Bildung, in einer Pflegeoffensive und in einer echten Steuerreform für arbeitende Menschen.
Mit Tursky geht auch einer der wenigen Hoffnungsträger dieser türkis-grünen Bundesregierung, der beherzt Projekte vorangetrieben und der Startup-Landschaft neues Selbstbewusstsein eingehaucht hat. Statt zu schauen, dass wir bei Künstlicher Intelligenz und dem Bürkoratie-Dschungel aus Brüssel nicht den Anschluss verlieren, soll er Bürgermeister in Innsbruck werden. Prioritätensetzung à la Kanzlerpartei ….
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