NBA-Star Pöltl in Wien: "Bin mit dem VW Golf da"

Die "Spurs" verpassten den Einzug in die Play-offs, nach einem 103:113 gegen Play-in-Gegner New Orleans war für die Texaner die Saison vorzeitig vorbei. Das gibt Pöltl die Möglichkeit, den recht sommerlichen Frühling in seiner Heimatstadt Wien zu genießen. "Ich genieße es immer, hier zu sein und meine Familie und alte Freunde treffen zu können. Ich habe immerhin 18 Jahre in dieser Stadt gelebt", erklärt er "Heute" beim Medientermin an der Alten Donau. Nachsatz: "Nur mein Gepäck ist verloren gegangen, deswegen bin ich etwas salopp gekleidet."

Wäre der 26-Jährige nicht 2,16 Meter groß, würde er tatsächlich kaum auffallen, denn Star-Allüren sind Pöltl völlig fremd. "Limousine? Ich bin mit dem VW Golf gekommen", grinst er. Obwohl er nach sechs Jahren in der NBA langsam einen Unterschied merkt. "Die Leute erkennen mich auf der Straße schon öfter. Jedes Jahr werde ich häufiger angesprochen. Aber es ist noch immer weniger als in San Antonio."

Mit dem Kontakt zu den Fans hat Pöltl ohnehin kein Problem. "Die Leute in den USA sprechen mich vielleicht häufiger an, aber der Umgang ist auch dort stets respektvoll." Bekommen die Fans den Österreicher in San Antonio überhaupt noch lange zu Gesicht? In der NBA sind Spielerwechsel zwischen den Saisonen ja noch weniger ungewöhnlich als im europäischen Fußball.

Pöltl meint: "Ich war in Trade-Gespräche verwickelt, aber mein Vertrag bei den Spurs läuft noch ein Jahr. Ich mag den Klub, die Stadt und den Staat. Ich merke des Vertrauen des Trainers und fühle mich wohl, würde gerne weiterhin in San Antonio bleiben und hoffe auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung im Sommer." Wichtiger sei die Lebensqualität und die Chemie im Team, als "ob ich im Vertrag ein paar Millionen mehr herauskratzen kann."

Für Top-Leistungen in der NBA schwitzt er auch im Heimaturlaub: "Man kann immer etwas verbessern. Von Montag bis Freitag wird trainiert, es ist wie bei einer normalen Arbeitswoche. Aber dazwischen kann ich gut abschalten." Diverse Freizeit-Projekte müssen aber weiterhin warten. "Ich war noch niemals am Oktoberfest", stellt Pöltl lachend fest. Wann er die Zeit für einen Besuch hat, ist noch offen.

Einsätze im Nationalteam?

Denn aktuell ist in der Sommerpause auch das Basketball-Nationalteam ein Thema. In der Vorqualifikation für die EM 2025 treffen die ÖBV-Herren in Salzburg auf Irland (30. Juni) und Zypern (3. Juli). "Ich hoffe, dass ich dabei sein kann", kündigt Pöltl an. Vor möglichen Nationalteam-Einsätzen gibt es noch Versicherungsfragen zu klären. "Fix ist es noch nicht, aber ich bin zuversichtlich", so Pöltl.

Fest steht, dass Pöltl bei seinem Basketball-Camp in der Rundhalle Steigenteschgasse 1, 1220 Wien, von 16. bis 19. Juni heimischen Basketball-Talenten von 8 bis 14 Jahren etwas von seiner NBA-Erfahrung weitergeben wird. "Ich freue mich schon darauf, die Kids sollen Spaß dabei haben", grinst er.