Nazi-Kriegsschiff nach 80 Jahren aus Donau gezogen

Erstmals haben Serbiens Behörden eines von mehr als 200 Schiffswracks aus der Donau gezogen, welche die Marine Nazi-Deutschlands dort ein Jahr vor Kriegsende versenkt hatte. Das teilte Serbiens Minister für Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesic, auf Instagram mit.

Die anhaltende Dürre und die tiefen Wasserstände der Donau haben vor zwei Jahren zahlreiche Wracks deutscher Kriegsschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg sichtbar gemacht. Dabei handelt es sich um Schiffe der deutschen Schwarzmeer-Flotte, die sich auf dem Rückzug vor russischen Truppen befunden hatten.

Als die Rote Armee im August 1944 vorrückte, wusste sich die Marine der Nazis nicht anders zu helfen und versenkte hunderte Schiffe in der Donau.

In Serbien waren die Wracks schon länger bekannt, unter anderem, da sie bei niedrigen Wasserständen den Schiffsverkehr behindern. So verringerten sie bei Prahovo in Ostserbien den für Schiffe befahrbaren Abschnitt von 180 auf 100 Metern. Auch die lokale Fischereiindustrie wurde durch die Kriegsschiff-Wracks gefährdet. Jetzt beginnt die aufwendige Bergung einiger Exemplare.

Sprengstoff und Munition

Zunächst werde untersucht, ob sich weiter Sprengstoff und Munition an Bord des Wracks befindet, danach werde dieses der Öffentlichkeit gezeigt, erklärte Vesic. Insgesamt wolle Serbien 21 dieser Wracks aus der Donau bergen. Das Projekt wird mit EU-Krediten in Höhe von rund 30 Millionen Euro finanziert.