Nazi-Bunker ist nun Hotel- und Freizeitkomplex

Mit einer Höhe von 58 Metern dominiert der St. Pauli-Bunker in Hamburg (Deutschland) seit etwas mehr als 80 Jahren die Skyline der Stadt. Erbaut mithilfe von Zwangsarbeitern während des Nazi-Regimes, ist er ein Mahnmal der Geschichte. Der Hamburger Bunker war einer von acht Flaktürmen – oberirdische Flakbunker, die gleichzeitig als Luftschutzbunker dienten –, die Deutschland nach den britischen Luftangriffen auf Berlin im Jahr 1940 errichtete. Das Karoviertel, in dem der Bunker steht, ist umgeben mit stilvollen Cafés und Vintage-Läden sowie einem Nachtclub in einem umfunktionierten Schlachthof.

Neues Leben eingehaucht

Der 76.000 Tonnen schwere Hamburger Bunker mit 2,5 Meter dicken Wänden wurde jetzt wiederbelebt. Er beherbergt nun zwei Restaurants, das fünfstöckige REVERB by Hard Rock Hotel und eine neu errichtete pyramidenartige Dachbar mit Garten, von der aus die Betonfassade üppig begrünt wird.

"Die Idee, das Gebäude zu begrünen, war, diesem massiven Block etwas Friedliches und Positives zu verleihen", sagte Anita Engels vom Nachbarschaftsverein Hilldegarden, der das Projekt unterstützte, gegenüber AFP. Der Verein hat zu diesem neuen Kapitel in der Geschichte des Hamburger Flakturms beigetragen, indem er Zeugenaussagen von Menschen, die in dem Bunker gelebt haben, sowie Aufzeichnungen über die Hunderte von Zwangsarbeitern, die ihn gebaut haben, gesammelt hat. Eine Ausstellung im ersten Stock erzählt nun die gesamte Geschichte des Gebäudes.

Die Annehmlichkeiten

Das REVERB hat insgesamt 134 Zimmer, deren Preise von 180 Euro für ein klassisches Zimmer mit Annehmlichkeiten wie einem 55-Zoll-Flachbildfernseher und einem Alexa-Assistenten im Zimmer bis hin zu 269 Euro für eine Suite mit Blick über die Stadt reichen.

Man muss jedoch kein Hotelgast sein, um die Annehmlichkeiten des Bunkers zu genießen. Im Erdgeschoss befinden sich ein Coffee Shop und die Bar sowie ein Rock Shop für alle, die auf der Suche nach Hard-Rock-Artikeln sind. Das Bar-Restaurant Karo & Paul des deutschen Fernsehkochs Frank Rosin wurde im April 2024 als Bar eröffnet und nimmt die ersten drei Etagen des Gebäudes ein. Das Restaurant La Sala – spanisch für Wohnzimmer – hat im fünften Stock eröffnet und bietet neben einem tollen Ausblick noch eine internationale Speisekarte. Ganz oben schließlich befindet sich der Dachgarten Green Beanie mit einer Bar und einem Rundgang um das Gebäude, der für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich ist.