Unerklärbares Phänomen

Naturwunder in trockenster Wüste der Welt

Forscher stehen vor einem Rätsel: Die staubtrockene Atacama-Wüste in Chile erblüht in bunter Blumenpracht. Steckt der Klimawandel dahinter?

Heute For Future
Naturwunder in trockenster Wüste der Welt
Die Wüste lebt: Die Atacama-Region ist in ein kilometerlanges Kleid aus lila Blumen gekleidet.
PATRICIO LOPEZ CASTILLO / AFP / picturedesk.com

Biologen und Meteorologen auf der ganzen Welt staunen: Schwere Regenfälle lassen die trockenste Wüste der Welt derzeit in üppiger Pracht erblühen: Die Atacama-Wüste im Norden Chiles hat einen mehrere Quadratkilometer großen violett leuchtenden Blumenteppich ausgerollt.

Die im vergangenen April gefallenen bis zu zwölf Millimeter Regen in Kombination mit tief hängenden Wolken hätten dazu beigetragen, "diese Pflanzen zu aktivieren", erklärte César Pizarro von der chilenischen Forstbehörde der Nachrichtenagentur AFP.

Der im April gefallene Regen hat die Pflanzen aktiviert
César Pizarro
Chilenische Forstbehörde

Violette Blume namens Guanako-Pfote

An seinem Höhepunkt blühen bei dem jährlichen Phänomen, das normalerweise erst im September auftritt, mehr als 200 Pflanzenarten. Derzeit ist in der trockensten Wüste außerhalb der Polargebiete allerdings fast ausschließlich die Guanako-Pfote vertreten: eine leuchtend violette Blume, die so gut wie kein Wasser benötigt – auf einer Fläche von bis zu 400 Quadratkilometern.

Rätsel für die Wissenschaft

Die Wissenschaft steht bei dem Phänomen vor einem Rätsel: Forscher haben noch nicht herausgefunden, ob die ungewöhnliche Winterblüte mit dem Klimawandel oder den Phänomenen El Niño und La Niña zusammenhängen könnte. Bleibt die Frage: Wer hat hier seine Hände im Spiel?

El Niño sorgt für Extremwetter-Ereignisse

Das unregelmäßig auftretende, mit veränderten Meeresströmungen einhergehende El Niño erhöht die Wassertemperaturen im Pazifik und hat weltweit verstärkte Extremwetter-Ereignisse zur Folge.

Oftmals treten intensive Regenfälle und Überschwemmungen in Südamerika sowie Dürreperioden in Australien und Südostasien auf. Im Gegensatz dazu geht La Niña mit kühleren Wassertemperaturen im Pazifik einher. Die Auswirkungen sind vielerorts denen El Niños entgegengesetzt.

Die Jahre 2023 und 2024 waren El-Niño-Jahre, die Phase endet aber derzeit: Demnächst dürfte das Gegenstück La Niña für Abkühlung sorgen.

Eher trostlos: So schaut's normalerweise in der Atacama-Wüste aus
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pixabay
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