Kommt Eiszeit?

Naturhistorisches Museum kühlt nun klimafreundlich ab

Mit dem Naturhistorischen Museum Wien wird schon im Herbst ein weiteres bedeutendes Gebäude an das Wiener Fernkältenetz angeschlossen.
Wien Heute
31.07.2024, 20:24

Wien Energie errichtet nun im Keller des Naturhistorischen Museums (Wiener City) eine Fernkältestation. Die bereits laufenden Kältemaschinen des Naturhistorischen Museums Wien werden daran angeschlossen. In den folgenden Jahren sollen so auch jene Museumsbereiche gekühlt werden, die bisher nicht klimatisiert waren. Das sind etwa die Schausäle für die Besucher.

Zu den bereits mit Fernkälte versorgten Gebäuden am Ring zählen unter anderem die Universität Wien, das Rathaus, das Parlament, die Wiener Staatsoper, das Museum für angewandte Kunst (MAK) sowie zahlreiche Hotels. Auch mehrere hundert Neubauwohnungen profitieren bereits von der Fernkälte.

"Am Beispiel des Naturhistorischen Museums Wien sehen wir, dass auch denkmalgeschützte Gebäude mithilfe von modernen Umwelttechnologien in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden können. Wien nimmt eine Vorbildfunktion bei nachhaltigen Energielösungen ein und zeigt mit der Implementierung neuer Technologien immer wieder großes Engagement für den Klimaschutz", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP).

„Wien nimmt eine Vorbildfunktion bei nachhaltigen Energielösungen ein“
Peter HankeStadtrat für Wirtschaft, Finanzen und Wiener Stadtwerke

Fernkälte vermeidet rund 50 Prozent CO2-Emissionen

Der Fernkälte-Anschluss liefert dem Museum rund ein Megawatt Kälteleistung. Das entspricht der Power von etwa 270 Klein-Klimaanlagen. Mit der Fernkälte ist es dem Museum möglich, den derzeitigen Bestand an veralteten Kältemaschinen rückzubauen. Dadurch kann elektrische Energie, eigenes Kältemittel und schließlich auch Kohlenstoffdioxid (CO2) reduziert werden. Das Museum möchte so seine "Klimafitness" verbessern. "Durch Fernkälte können wir den Energiebedarf und CO2-Ausstoß nachhaltig senken. Vor allem in einer Großstadt wie Wien erweist sich Fernkälte als ein effizientes System, um die städtische Überhitzung zu reduzieren und das Wohlbefinden der Bewohner zu verbessern", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und CO2-Neutralität seinen viele kleine Maßnahmen notwendig, erklärt Museumsdirektorin Dr. Katrin Vohland. Der Anschluss an das Fernkältenetz sei ein wichtiger Schritt.

„Durch Fernkälte können wir den Energiebedarf und CO2-Ausstoß nachhaltig senken“
Michael StreblVorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung

Wien Energie erweitert Fernkälte-Kapazität auch in Zukunft

Erst im Juni hat Wien Energie den Fernkälte-Ring unterhalb der Wiener Ringstraße geschlossen. Damit wurde die Grundlage für eine künftige flächendeckende Versorgung der Wiener Innenstadt gelegt. Derzeit versorgt Wien Energie rund 200 Gebäude klimafreundlich – und die Zahl wächst stetig.

Bis 2030 soll die Fernkälte-Kapazität von etwa 200 Megawatt auf 370 Megawatt nahezu verdoppelt werden. Dadurch wird es möglich sein, eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern zu kühlen – das übertrifft die gesamte Fläche des Wiener Praters.

So funktioniert Fernkälte

Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen in Form von kaltem Wasser erzeugt. Als Antriebsenergie dient neben Strom auch im Sommer überschüssige Wärme aus der Müllverbrennung. Über ein eigenes Fernkältenetz gelangt das auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt in die hauseigenen Kühlsysteme der Gebäude. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spart Fernkälte rund 50 Prozent CO2.

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