Russisches Kollektiv

Nationalratswahl in Gefahr: Hacker kündigen Sabotage an

Der Endspurt des Wahlkampfes wird von Cyber-Attacken auf die Seiten der Parteien überschattet. Nun soll auch der Wahltag in Gefahr sein.

Lukas Leitner
Nationalratswahl in Gefahr: Hacker kündigen Sabotage an
Ein russisches Kollektiv plant weitere Cyber-Angriffe und will die Nationalratswahl sabotieren.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Seit Montag gibt es mehrere Cyber-Attacken auf die heimischen Parteien. Als erstes bekannt wurde ein solcher Angriff auf die Website der ÖVP. Dabei handelte es sich um eine sogenannte "DDoS-Attacke" – "Heute" berichtete.

Bei dieser wird ein Netzwerk angegriffen, mit dem Ziel es lahm zu legen. Von mehreren unterschiedlichen IP-Adressen wird sich auf das Netzwerk eingeloggt, dieses geschwächt und letztlich zum Absturz gebracht. Dadurch können sich Hacker auch Zugriff zu den Dateien verschaffen, oder Sicherheitslücken aufdecken.

Mehrere Parteien betroffen

Doch nicht nur die Volkspartei soll von solchen Angriffen betroffen gewesen sein, sondern auch die Tiroler Landespartei, die Website der SPÖ und jener der FPÖ und KPÖ, sowie auch weitere Seiten von Medien, wie der ORF.

Wichtig zu wissen ist, dass fast alle Angriffe erfolgreich abgewehrt und die Daten der Parteiserver geschützt werden konnten. Die Attacken so kurz vor der Nationalratswahl seien aber kein Zufall, es könnte am Wahlsonntag sogar zu einem größeren Übergriff kommen. Ein Experte schlägt nun Alarm.

Moskau-Nähe

"Dahinter steckt ein Cyber-Angreifer mit Moskau-Nähe", weiß Cornelius Granig, Leiter des Universitätsinstituts für Sicherheitsforschung und Krisenmanagement an der Sigmund Freud Privat Universität. Laut Granig schieße sich der Hacker kurz vor der Wahl auf die politischen Parteien in Österreich ein. "Ich halte das für ein Ablenkungsmanöver, offenbar will jemand Verwirrung stiften. Wer weiß, was bis Sonntag sonst noch alles kommt", erklärte Granig der "Krone".

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Das Pseudonym des Hackers lautet "NoName057(16)". Er soll aber nicht alleine handeln, sondern sei nur einer von vielen. Außerdem bekannte sich ein russisches Hacker-Kollektiv auf der Plattform Telegram dazu, die Nationalratswahl am Sonntag sabotieren zu wollen. Das Innenministerium ist informiert, die heimischen Behörden sind spätestens ab jetzt gewarnt.

ORF bereitet sich vor

Im ORF sei man zudem auf die Hackerangriffe vorbereitet – es herrsche höchste Alarmbereitschaft. Man wolle verhindern, dass am Sonntag, wenn die erste Hochrechnung präsentiert wird, der ORF aufgrund der Angriffe offline geht.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Endspurt des Wahlkampfes in Österreich wird von Cyber-Attacken auf die Websites der Parteien überschattet, wobei auch der Wahltag selbst in Gefahr sein könnte
    • Ein russisches Hacker-Kollektiv hat angekündigt, die Nationalratswahl am Sonntag sabotieren zu wollen, was die Behörden in höchste Alarmbereitschaft versetzt hat
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