Erneuter Rückschlag

NASA muss bemannte Mondlandung verschieben

Bei der "Artemis 3"-Mission sollten erstmals nach 50 Jahren wieder Astronauten auf dem Mond landen. Die Mission muss um ein Jahr verschoben werden. 

20 Minuten
NASA muss bemannte Mondlandung verschieben
Das Kennedy-Space-Center der NASA in Florida. (Archivbild)
GREGG NEWTON / AFP / picturedesk.com

Aus Sicherheitsgründen hat die US-Raumfahrtbehörde NASA die geplante erneute Landung von Astronauten auf dem Mond um ein Jahr auf 2026 verschoben. NASA-Chef Bill Nelson sagte am Dienstag in einer Pressekonferenz, es werde mehr Zeit für die Vorbereitung der Mission Artemis 3 gebraucht. "Sicherheit ist unsere oberste Priorität", betonte er.

Die geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" werde sich entsprechend auf September 2026 verschieben. "Artemis 4", eine weitere geplante Mondlandung, sei nach wie vor für September 2028 anvisiert. "Wir machen etwas unglaublich Schwieriges", sagte NASA-Chef Bill Nelson. "Und Sicherheit hat für uns höchste Priorität."

Die Ära der großen Risiken sei vorbei

"Es bleibt spannend", sagte Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner der Deutschen Presse-Agentur. Raumfahrt bleibe anspruchsvoll und potenziell gefährlich. Früher hätte man sich vom sogenannten "Space Race" zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion zu hohen Risiken treiben lassen, aber diese Ära sei vorbei. "Es ist deshalb vernünftig, den Start zu verschieben, wenn man Schwierigkeiten erkennt – insbesondere in der astronautischen Raumfahrt", sagte der frühere Präsident der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

Eigentlich hatten die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen schon im November 2024 mit der "Orion"-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen sollen. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes gewesen, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten.

Ende 2022 waren das Raketensystem "Space Launch System" und die Kapsel "Orion" erstmals unbemannt erfolgreich getestet worden. Rund ein Jahr nach "Artemis 2" sollte mit "Artemis 3" ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung folgen.

Zweiter Rückschlag für die Nasa in einer Woche

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen – ursprünglich war das bereits bis 2024 angesetzt, diese Zeitplanung war von Experten aber bereits von Beginn an angezweifelt worden. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt.

Zuletzt waren mit der "Apollo 17"-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond – die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Schon zu Beginn der Woche hatte die US-Raumfahrtbehörde einen Mond-Rückschlag hinnehmen müssen, als eine von der Nasa unterstützte private US-Raumfahrtmission mit dem Ziel einer ersten erfolgreichen kommerziellen Landung auf dem Mond scheiterte. Der Start der Kapsel "Peregrine" des Unternehmens Astrobotic aus Pittsburgh am Montag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral klappte zwar, doch danach gab es Probleme mit dem Antriebssystem, die die geplante Mondlandung unmöglich machten.

Chinas Missionen waren zuletzt erfolgreicher

Die NASA arbeitet immer enger mit kommerziellen Anbietern zusammen, weil sich das als effizienter und letztendlich kostensparender Weg erwiesen hat. Bei der "Peregrine Mission 1" konnten Privatpersonen sich Raum für den Transport von Material zum Mond in dem Lander kaufen, der 1,9 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 2,5 Metern hat.

Im April 2023 war bereits eine japanische Firma bei einer ähnlichen Mond-Mission gescheitert, als Grund gab das Unternehmen Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landers beim Landeversuch an.

Deutlich erfolgreicher in Sachen Mond war zuletzt China: Drei unbemannte Mond-Lander hat das Land seit 2013 erfolgreich auf der Oberfläche des Erdtrabanten landen können mit Plänen für einen weiteren in diesem Jahr.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    20 Minuten
    Akt.
    Mehr zum Thema