226 Millionen Kilometer
Nasa erhielt Nachricht aus den Tiefen des Weltalls
Ein Nasa-Teleskop hat eine Nachricht aus 226 Millionen Kilometer Entfernung empfangen. Um den Inhalt geht es dabei gar nicht.
Geschickt wurden diese von dem Nasa-Experiment DSOC, das sich auf der Raumsonde "Psyche" befindet, die auf dem Weg zum gleichnamigen Metall-Asteroiden "Psyche" ist.
Schneller als erwartet
Ziel des Experimentes ist es, die Kommunikation zwischen den Astronauten und Forschern im Weltall mit der Erde zu beschleunigen. Daten, die bisher mittels Funkfrequenzsystem geschickt wurden, brauchten bei einer Entfernung von 18 Milliarden Kilometern rund 17 Studen bis zur Erde. Das soll mit der Laserkommunikations-Technologie 10- bis 100-Mal schneller gehen.
Mittlerweile hat das DSOC-Experiment auf der Reise von "Psyche" bereits mehrmals Daten per optischer Kommunikation an die Erde geschickt. Zuerst aus 16 Millionen Kilometern Entfernung, dann ein Katzenvideo aus 31 Millionen Kilometern Entfernung. Jetzt sind die Daten aus unglaublichen 226 Milliionen Kilometern Entfernung schneller angekommen als erwartet.
„Dies ist ein bedeutender Meilenstein.“
"Wir haben während eines Vorbeiflugs am 8. April etwa zehn Minuten duplizierter Raumfahrzeugdaten heruntergeladen", erklärt Meera Srinivasan, Betriebsleiterin des DSOC-Projekts am Jet Propulsion Laboratory der Nasa, in einer Mitteilung. "Dies ist ein bedeutender Meilenstein für das Projekt, da es zeigt, wie optische Kommunikation mit dem Hochfrequenz-Kommunikationssystem eines Raumfahrzeugs verbunden werden kann."
Neue Methode hat klaren Nachteil
Allerdings hat die Datenrate spürbar abgenommen. Bisher wurden die Daten mit einer maximalen Rate von 267 Megabit pro Sekunde (Mbps) zur Erde übertragen – das entspricht etwa der Geschwindigkeit von Breitbandinternet. Jetzt befindet sich die Raumsonde siebenmal weiter entfernt – was die Datenrate wie erwartet verringert. Trotzdem sind die Übertragungsraten noch deutlich höher als bei aktuellen Technologien.
Doch die optische Kommunikation hat auch einen klaren Nachteil gegenüber der bisherigen Methode: Für sie ist ein weitestgehend klarer Himmel erforderlich, während die Hochfrequenzkommunikation bei den meisten Wetterbedingungen funktioniert.
"Wir haben viel darüber gelernt, wie weit wir das System bei klarem Himmel bringen können, obwohl Stürme den Betrieb gelegentlich unterbrochen haben", so Ryan Rogalin, Leiter der Empfängerelektronik des Projekts.
Zwei weitere Anlagen zur Problemlösung
Um dieses Problem zu minimieren, hat die Nasa neben dem von Anfang an genutzten Hale-Teleskop in Palomar zwei weitere Anlagen in das Projekt mit einbezogen: Die Goldstone-Antenne aus dem Deep Space Network der Nasa sowie einen Detektor im kalifornischen Table Mountain. Sie sollen sicherstellen, dass mindestens eine Anlage das Signal aus den Tiefen des Weltalls empfangen kann – auch bei schlechtem Wetter.