Müll der ISS
Nasa bestätigt: Weltraumschrott in Haus eingeschlagen
Vor einigen Wochen verglühte ein ausrangiertes Batteriepaket der Raumstation ISS über Mittelamerika – allerdings nicht vollständig.
Im März hatte ein 2,6 schwerer Batterieblock der Weltraumstation ISS für Aufsehen gesorgt, weil er unkontrolliert auf die Erde zuraste. Eigentlich hätte der Block noch ein weiteres Jahr unsern Planeten umrunden sollen, um anschließend in der Atmosphäre zu verglühen. Dem war jedoch nicht so. Einiges von dem Schrott hatte den Wiedereintritt überstanden und die Erdoberfläche erreicht.
Ein Teil des ausrangierten Batteriepakets traf sogar ein Haus in Naples im US-Bundesstaat Florida, teilte die Nasa am Montag (Ortszeit) mit. Damit bestätigte die US-Raumfahrtbehörde den Verdacht des Hausbesitzers, der über den Einschlag bei sich im März berichtet hatte.
"Durchbrach mein Dach"
Der Mann in Naples hatte einen Astronomen auf der Online-Plattform X kontaktiert, welcher über den Eintritt der ISS-Trümmer in die Atmosphäre gepostet hatte. Offenbar sei eines der Teile in seinem Haus gelandet, schrieb Alejandro Otero auf X. Dazu postete er Bilder eines Metallstücks – und von Löchern in Dach und Zimmerdecke. "Durchbrach mein Dach und ging durch zwei Stockwerke. Traf fast meinen Sohn", schrieb er und bat den Wissenschaftler um einen Kontakt zur Nasa. Er habe die Behörde mehrfach kontaktiert, aber keine Rückmeldung erhalten.
Daraufhin wurde das Stück der Nasa zufolge im Kennedy Space Center in Florida einer Analyse unterzogen und die Herkunft bestätigt. Es handle sich um ein rund 725 Gramm schweres und rund zehn Zentimeter großes Teil aus der Metalllegierung Inconel.
Risiko für Menschen möglichst gering halten
Es passiere laut Europäischen Weltraumorganisation (Esa) ständig, dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt, ebenso, dass einzelne Fragmente den Boden erreichen. Bislang seien keine ernsten Schäden oder Verletzungen gemeldet worden.
Die Nasa werde eine Untersuchung dazu aufnehmen, wie das Metallstück den Atmosphäreneintritt überstehen konnte, hieß es am Montag. Die US-Behörde sei einem verantwortungsvollen Einsatz in der Erdumlaufbahn verpflichtet. Ihr Ziel sei, bei notwendigen Maßnahmen wie dem Abwurf von Gegenständen aus dem All das Risiko für die Menschen auf der Erde möglichst gering zu halten.