Winzer auf Abwegen

Namensvetter von Minister Rauch baut auf eigenen Tabak

Der steirische Weinbauer Johannes Rauch fertigt aus eigenem Tabak Zigarren und Zigarillos. Wer sich dem Genuss hingeben will, sollte Zeit mitbringen.

Österreich Heute
Namensvetter von Minister Rauch baut auf eigenen Tabak
Winzer Johannes Rauch (r.) stellt Zigarren aus heimischen Tabak her.
Weinhof Rauch

Sein Name ist nicht Schall, sondern Rauch: Winzer Johannes Rauch aus St. Peter am Ottersbach (Stmk.) hat mit dem derzeitigen Gesundheitsminister – so weit uns bekannt ist – nur den Namen gemein, macht diesem – also seinem Namen – aber alle Ehre. Der Steirer ist Österreichs einziger Tabak-Bauer, bietet zudem Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak aus Eigenproduktion an.

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    Johannes Rauch, Namensvetter des Gesundheitsministers, ist Österreichs einziger Tabak-Bauer.
    Johannes Rauch, Namensvetter des Gesundheitsministers, ist Österreichs einziger Tabak-Bauer.
    Weinhof Rauch

    Der Winzer und selbst ernannte Genussmensch hat damit eine alte Tradition wieder aufleben lassen: Bereits Rauchs Großvater, Alois, baute bis 1980 am Weinhof Tabak an: "Dieser wurde dann vom damaligen Österreichischen Tabakregie, welches zu Habsburgerzeiten eingerichtet wurde, gekauft und zur Produktion der Großglockner Zigarre verwendet", erzählt Rauch.

    Österreichs einziger Tabak-Bauer

    Als erster Betrieb in der österreichischen Geschichte (und auch als erster Bauer) erhielt der Winzer alle Genehmigungen, um vom Anbau über die Veredelung bis hin zur fertigen Zigarre alles in Eigenregie selbst zu erledigen. Nach drei Jahren Selbstversuchen war es 2016 schließlich so weit: Auf einer größeren Fläche wurden erstmals Tabakpflanzen angebaut.

    Heute werden jährlich etwa 5.000 Pflanzen gesetzt und 200 Kilo Tabak händisch geerntet. Anschließend werden die Blätter zum Trocknen aufgehängt, das typische Tabakaroma kann sich entfalten. Ende Dezember werden die Blätter dann abgenommen und kommen für etwa zwei Monate in eine feuchte Wärmekammer, wo der milde Tabakgeschmack entsteht. Schließlich werden die Blätter sortiert und zu einer Zigarre gerollt, diese muss dann noch rund ein Jahr lang reifen.

    Zigarre hat Rauchdauer von 1,5 Stunden

    "Wir verwenden zwei Tabaksorten, Korso und Havanna. Korso ist eine traditionelle, alt-österreichische Tabaksorte, welche früher für die Großglockner Zigarre angebaut wurde. Havanna ist eine der verbreitetsten Tabaksorten der Welt. Sie ist nach der Hauptstadt von Kuba benannt und findet ihre Verwendung in den edelsten und exklusivsten Zigarren weltweit", erklärt Rauch.

    Wer sich dem Genuss einer Zigarre hingeben möchte, sollte allerdings viel Zeit einplanen: Denn die 16 Zentimeter lange und 22 Millimeter dicke "Ostarrichi" (35 Euro pro Stück, verpackt in einem separaten Glasrohr) hat eine Rauchdauer von 1,5 Stunden. Wer es eiliger hat, kann zum Zigarillo greifen, dieser ist in zehn Minuten "verraucht": Die Mini-"Ostarrichi" (10 Euro pro Stück) duftet nach Waldhonig, Lakritze und Heublumen und besticht laut Rauch mit einem leicht würzigem Aroma. Neben diesen beiden Produkten ist in den Trafiken auch Pfeifentabak aus dem Hause Rauch (30 Gramm um 11 Euro) erhältlich.

    red
    Akt.