Wirtschaft
Nächstes Flug-Chaos droht – AUA plant Streik zu Ostern
Aufgrund einer AUA-Betriebsversammlung fielen am Dienstag Hunderte Flüge aus. Jetzt droht das Bordpersonal mit einem Streik zu Ostern.
Am Dienstag kam es am Flughafen Wien zum Reise-Chaos. Wegen einer Betriebsversammlung der Austrian Airlines wurden Hunderte Flüge gestrichen, "Heute" berichtete.
Angebot einstimmig abgelehnt
Doch das könnte erst der Anfang gewesen sein. Bei der Versammlung haben die rund 1.200 Anwesenden das Kollektivvertragsangebot der AUA einstimmig abgelehnt, heißt es von der Gewerkschaft vida. PilotInnen und FlugbegleiterInnen treten für Verhandlungen bis 6. April ein. Kommt es zu keiner Einigung, droht ein Arbeitskampf.
Zu den möglichen Kampfmaßnahmen zählt auch eine Arbeitsniederlegung am Karfreitag, wie "Heute" erfuhr. Unzählige Urlauber und Urlauberinnen müssten dann am Boden bleiben. Das Ultimatum gilt bis zum Gründonnerstag. Wenn bis dahin kein annehmbares Angebot vorliegt, könnte es zu Ostern Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik geben.
Das Bordpersonal der Austrian Airlines fordert wegen der hohen Inflation eine Nachbesserung im Kollektivvertrag. Die AUA bot zuletzt im Schnitt 12,3 Prozent mehr Gehalt. Damit gab sich das Bordpersonal aber nicht zufrieden.
"Die Beschäftigten sind vor allem empört, weil das Management an sich selbst und die Führungskräfte rückwirkend Boni auszahlen möchte, während die Beschäftigten in den letzten vier Jahren ein Mega-Sparpaket über sich ergehen lassen und auch durch die krisenbedingte Kurzarbeit weitere Gehaltseinbußen verkraften mussten. So hätten FlugbegleiterInnen mit einem Grundgehalt von 1.850 Euro brutto bis zu eineinhalb Monatsgehälter in die AUA investiert, während sich Vorstände jetzt Bonusprämien von bis zu einem Jahresgehalt gönnen wollen", kritisiert die Gewerkschaft vida in einer Aussendung.
"Streik definitiv nicht mehr ausgeschlossen"
"Ein Arbeitskampf bis hin zum Streik ist definitiv nicht mehr ausgeschlossen. Ein Streik ist aber nicht das Ziel, sondern wir wollen ein Ergebnis. Nach mehr als zehn Verhandlungsrunden liegen alle Fakten auf dem Tisch. Es besteht auch noch die Möglichkeit, die Belegschaft in einer weiteren Betriebsversammlung über den Verhandlungsstand zu informieren – es muss nicht unbedingt zur letzten Eskalationsstufe kommen", erklärt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.