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Nächster Eklat! Rennstallbesitzerin knutscht Reiter ab
Nach dem Kuss-Eklat um Spaniens Fußballverbandsboss Luis Rubiales sorgt ein Kuss im Pferdesport für emotionsgeladene Diskussionen im Netz.
Seit knapp zwei Wochen sorgt der Kuss-Eklat um Spaniens Fußballverbandsboss Luis Rubiales nach dem WM-Final der Frauen in Sydney fast täglich für neue Schlagzeilen. Auf Social Media hat derweil ein Video aus dem Pferdesport eine neue Kontroverse ausgelöst. Wie auf einem kurzen Ausschnitt zu sehen ist, wird der irische Reiter Sean Kirrane von dessen Rennstallbesitzerin Jolene de’Lemos auf den Mund geküsst.
Der 23-Jährige hatte auf dem Pferd namens "Live in the Dream" vor dem Kuss gerade überraschend das Coolmore Wootton Bassett Nunthorpe Stakes im englischen York gewonnen. Für Kirrane war es der bislang größte Erfolg in seiner Karriere als Jockey. Gegenüber ITV meinte er nach dem Rennen, sein Sieg sei "eine ziemliche Sensation" gewesen.
"Ich wollte zeigen, dass ich ein echter Top-Sprinter bin, und ich muss mich bei den Besitzern bedanken, dass sie mir die Treue gehalten und auf mich gezählt haben", freute sich der irische Reiter. Zu der Kuss-Szene selbst äußerte er sich bislang nicht. Auch Besitzerin Jolene de’Lemos sagte bisher nichts dazu. Eine Anfrage von "20 Minuten" an die Rennstallbesitzerin wie auch an den Jockey blieben bisher unbeantwortet.
Auf dem Video ist weiter zu sehen, wie Kirrane nach dem Kuss lächelt. Jolene de’Lemos Ehemann und Co-Rennstallbesitzer Steve steht während des Kusses nur wenige Meter neben dran und scheint sich an der Szene ebenfalls nicht zu stören.
Szene spaltet das Netz
Dennoch machte der Clip im Netz schnell die Runde. "Wo ist die Empörung?", fragt ein User auf X (ehemals Twitter), ein anderer meint: "Das ist sexuelle Belästigung!". Vereinzelt greifen auch Medienportale und Zeitungen den Vorfall auf.
In der Berichterstattung wird die Szene in York mit jener des spanischen Verbandsbosses bei der Frauenfußball-WM in Sydney verglichen. Ob es nur ein Skandal sei, wenn eine Frau geküsst wird, lautet da der Tenor.
Vergleich mit Rubials sinnvoll?
Auch das deutsche Fussballfachmagazin "Kicker" ordnet den Kuss von de’Lemos ein und spricht von einer "überschwänglichen Szene an einem Nebenschauplatz", die missbraucht werde für eine "allzu oberflächliche Sichtweise in einer wichtigen gesellschaftlichen Debatte".
Durch den Vergleich mit dem Fall Rubiales würde der Kuss aus dem Reitsport das Fehlverhalten Rubiales relativieren und nicht als übergriffig, sexistisch und verwerflich taxieren.
In Spanien brennt weiter der Baum
Der spanische Verbandsboss verzichtete darauf, nach der Empörung über seinen Kuss mit Weltmeisterin Jenni Hermoso von sich aus zurückzutreten. Zuletzt wurde der Druck auf den 46-Jährigen aber immer größer. Die Regionalpräsidenten des spanischen Verbands forderten Rubiales zu Demission auf.
Zudem leitete die Staatsanwaltschaft des Nationalen Gerichtshofs in Spanien eine Voruntersuchung wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung gegen ihn ein. Das spanische Sportgericht "Tad" beschäftigt sich ebenfalls mit dem Fall.