Nicht jedermanns Geschmack

Nächste Unisex-Umkleide kommt im Simmeringer Bad

Derzeit gibt es in vier Wiener Hallenbäder geschlechtsneutralen Garderoben. Jetzt soll eine weitere Unisex-Umkleide im Simmeringer Bad kommen.

Wien Heute
Nächste Unisex-Umkleide kommt im Simmeringer Bad
Simmeringer Bad wird bald Unisex-Gaderoben haben
Bild: Stadt Wien

Sommer-Aufreger, pünktlich zum Freibad-Wetter: Im Theresienbad in Wien-Meidling gibt es keine separaten Umkleide-Kabinen mehr für Frauen und Männer, – wir berichteten. Eine Wienerin ist empört. "Das geht gar nicht!", sagt Lisi K. "Früher gab es getrennte Bereiche – links ging es zu den Frauen, rechts zu den Männern. Jetzt ist nur noch der Männerbereich geöffnet." Und weiter: "Ich brauche und will meine Intimsphäre. Ich will mich auch nicht verstecken müssen."

So wie sie, denken viele. Die Irritation ist groß. Sogar die Politik mischt jetzt bei der Pool-Diskussion mit. Der Wiener FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss sagt: "Die Gleichmacherei von Mann und Frau in Wien geht nun endgültig zu weit.

Unisex-Umkleiden demnächst auch im Simmeringer Bad

"Heute" fragte nach bei den Wiener Bädern (MA 44). Mittlerweile gibt es demnach in vier Hallenbädern in der Bundeshauptstadt nur mehr Unisex-Umkleideräume: schon länger im Hütteldorfer Bad, dann noch im Döblinger Bad, Großfeldsiedlungsbad und eben im Theresienbad. Nun soll mit dem Simmeringer Bad ein fünftes folgen. Hier werden als nächstes Unisex-Umkleiden installiert.

Früher waren die Umkleiden alle getrennt

Vor allem ältere Badegäste mögen sich gerne an frühere Zeiten erinnern – als in den Garderoben noch stets nach Geschlechtern getrennt wurde. Unter anderem wurde in solch einem Zusammenhang erst kürzlich der Fall einer Wienerin bekannt. Die Frau fühlte sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Obendrein geriet die 70-Jährige im Unisex-Raum in Streit mit einem Mann – mehr dazu hier.

Früher wurden die Bäder grundsätzlich mit für die Geschlechter getrennten Bereichen gebaut. In den Altbauten der Wiener Bäder sind daher getrennte Bereiche nach wie vor gang und gäbe. Das trifft insbesondere auf die meisten Freibäder zu. In den Sommerbädern kommen allerdings die meisten Besucher sowieso schon mit dem Badezeug unter der Robe bekleidet an.

In den 1990ern wurden erstmals Unisex-Umkleiden im Hütteldorfer Bad eingeführt – und zwar aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Seither geht dort die Reinigung viel effizienter vonstatten. Insgesamt ist es von wirtschaftlichem Vorteil, nur einen Bereich offenzuhalten – statt zwei Bereiche zu betreuen. "Die Reinigung ist wirtschaftlicher. Es muss kein zweiter Block aufgesperrt werden", erklärt ein Sprecher der MA 44.

Nichtsdestotrotz gibt es in all diesen geschlechtsneutralen Räumen auch Wechselkabinen. In diesen Kabinen kann jeder sich umziehen und gleichzeitig vor den Blicken des anderen Geschlechts sicher sein. "Wir schauen, dass die Kabinen ausreichend zur Verfügung stehen", wie ein Sprecher seitens der Wiener Bäder versichert.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In vier Wiener Hallenbädern wurden bereits Unisex-Umkleideräume umgesetzt, und das Hütteldorfer Bad hat solche Umkleiden bereits seit 1997
    • Trotz Bedenken einiger Badegäste sollen demnächst auch im Simmeringer Bad neue Unisex-Umkleiden eingeführt werden, wobei in allen Unisex-Umkleideräumen Wechselkabinen vorhanden sind, um die Privatsphäre zu gewährleisten
    red
    Akt.