Im EU-Parlament
"Nackter Protest" von KIima-Klebern geht in die Hose
Die Letzte Generation tritt in Deutschland zur EU-Wahl an. Die Spitzenkandidatin erntet nach einem "nackten Protest" in Brüssel nur Spott und Hohn.
Sie kleben nicht mehr auf der Straße, dennoch sorgen Aktivisten der Letzten Generation weiter für Aufsehen. Jetzt wollen sie auch die Politik aufmischen und treten in Deutschland zur Europa-Wahl am 9. Juni an. Schon im Vorfeld zog es die Spitzenkandidatin, die aus Hamburg stammende Umweltwissenschafterin Lina Johnsen, ins EU-Parlament in Brüssel – um sich dort auszuziehen.
"Nackter Protest im EU Parlament – Versagen der Politik enthüllt", trommelt die Gruppe am Mittwoch auf X. Gemeinsam mit drei Mitstreitern hatte die 26-Jährige im Plenarsaal ihren Oberkörper entblößt: "Faschismus – Klimakrise – Aussterben – Tod", skandierten die Aktivisten mit Schriftzügen auf ihren Bäuchen.
"Damit machen sie, knapp drei Wochen vor der Europawahl, das Anliegen der Kandidatur von 'Parlament aufmischen – Stimme der Letzten Generation' deutlich: Das Ziel ist es, Protest ins Parlament zu tragen. Dieses Wahlversprechen wird schon vor der Wahl umgesetzt", schreibt die Gruppierung dazu.
Protagonistin Johnsen: "Wir enthüllen das Versagen der Politik, [..] hier im EU-Parlament. Die Krisen überschlagen sich und dieses Parlament ist nicht in der Lage, die Realität anzuerkennen. Wer darauf keinen Bock mehr hat, wählt am 9.6. den Protest ins Parlament."
Zumindest online ging diese Kampfansage der Letzten Generation ziemlich in die Hose. Die Aktion sei gleich doppelt peinlich, echauffieren sich Kritiker: Die Aktivisten hatten nämlich in einem fast völlig leeren Sitzungssaal posiert – und hatten für einen "nackten Protest" noch ziemlich viel an. Das eröffnet nicht nur semantische Blöße, sondern sorgt nun für Spott und Hohn.
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"Das einzige was Ihr enthüllt ist Eure grenzenlose Blödheit", "Lächerlich die haben ja noch was an!", "Erbärmlich halbherzige Aktion" und "Selbst für 'nackt' zu dumm", ist in der Flut der Kommentare zu lesen.
Keine Sperrklausel mehr
Deutschland wählt am 9. Juni insgesamt 96 Europaabgeordnete. Die Verteilung auf die antretenden Listen erfolgt nach Anzahl ihrer erhaltenen Stimmen. Eine Sperrklausel, also eine Prozent-Hürde gibt es bei unseren Nachbarn bei der Europawahl nicht mehr. Diese war 2014 vom Bundesverfassungsgericht endgültig für verfassungswidrig erklärt worden.
Deshalb nehmen laut Webseite der Bundeswahlleiterin auch sämtliche in der Bundesrepublik gewählten Parteien und politischen Vereinigungen an der Verteilung der auf Deutschland entfallenden Sitze im Europäischen Parlament teil – somit auch die Letzte Generation.