Abrechnung im "Heute"-Talk

"Nackter Irrsinn": FPÖ-Grande wettert gegen die Grünen

Harald Vilimsky, EU-Spitzenkandidat der FPÖ, holt im "Heute"-Talk zum verbalen Rundumschlag aus und verhöhnt auch Ukraine-Flüchtlinge in teuren Autos.

Newsdesk Heute
"Nackter Irrsinn": FPÖ-Grande wettert gegen die Grünen
EU-Mandatar Harald Vilimsky (FPÖ)
Sabine Hertel

"Junge, verwirrte Geister, die sich auf die Straße kleben" – Brüssel-Mandatar Harald Vilimsky (FP) teilte im "Heute"-Interview deftig gegen die Klimakleber aus. Bei dieser Art der Kundgebungen sei er – wie berichtet – "für Einschränkungen", wenngleich er Aktivisten zugestehe, dass sich "jeder artikulieren können" müsse.

"Es entsteht Chaos"

Auch, wenn er glaubt, dass "die Grünen die Gesellschaft in keine gute Richtung führen", fände es der Freiheitliche "interessant", die junge Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling, persönlich kennenzulernen, um "mit ihr ein Gespräch zu führen". An der Öko-Partei lässt er kein gutes Haar: "Ich halte die Beteiligung der Grünen an einer Bundesregierung für nackten Irrsinn. Überall, wo Grüne fuhrwerken, entsteht Chaos und Wahnsinn", poltert der 57-Jährige. Von Lena Schilling wird er "einfordern, dass sie mich nicht als extremistisch sieht" und ihr sagen, dass auch er sie "nicht als extremistisch erachte".  

"EU-Sanktionen bringen gar nichts"

Angesichts seiner Äußerungen über den Ukraine-Krieg und die im EU-Parlament verabschiedeten Sanktionspakete gegen Russland könnte das schwer werden. Die Allianz, die dies durchgesetzt hat, beflegelt Vilimsky im "Heute"-Talk als "Nato-Hörige Erfüllungsgehilfen der linken US-Demokraten".

Das Erfüllen der langfristigen Kontrakte zur Abnahme von russischem Gas "wäre schlau gewesen", so Vilimsky, "das hätte nicht zu einer derartigen Explosion der Preise in Europa geführt", behauptet er. Das EU-Parlament habe "12 Sanktionswellen gegen die Russen beschlossen. Wir haben uns mit jeder Sanktionswelle selbst getroffen", zürnt das blaue Urgestein. Polemischer Nachsatz: "So verrückt kann nur einer sein und das ist das europäische Parlament. Das bringt gar nichts!"

"Eines der korruptesten Länder"

Putins Einmarsch in der Ukraine sei "ein Irrsinn, brauchen wir nicht diskutieren", aber auch Ukraine-Präsident Selenski sei "kein Heiliger", sagt er. "Wir pumpen jetzt mit Beschluss des EU-Rates neuerlich 50 Milliarden in die Ukraine. Im Wissen, dass die Ukraine eines der korruptesten Länder ist und sich Oligarchen an den Hilfsgeldern bedienen."

Für mich ist das Ziel null und eine Festung Europa.
Harald Vilimsky
Spitzenkandidat (FPÖ)

Dann wettert er gegen Ukraine-Flüchtlinge in Luxusautos in Wien: "Wir alle sehen die Maybach-Autos, die Q7, die Q8, die Mercedes G-Klassen, die durch Wien fahren – wenn ich diese Autos in der Preisklasse 250.000 Euro aufwärts sehe, dann denk ich mir, dass das nicht der klassisch Schutzbedürftige ist, der bei uns in einem Ringstraßenhotel den Krieg abwartet. Das ist meine persönliche Sichtweise der Dinge."

Video: Der Ukraine-Sager

Vilimsky sei "der Erste, der Verständnis hat, wenn ältere Menschen ins Land kommen; Frauen, Kranke" – dann "hat kein Mensch was dagegen", sagt er.

"Suchen sich Österreich gezielt aus"

In der aktuellen Migrationsdebatte lässt er sich keine Meinung zu Geldkarten entlocken. Vilimsky plädiert für Hilfe vor Ort. Er stehe für "Schutz und Hilfe für Menschen in ihren Regionen", sieht jedoch "keinerlei Notwendigkeit, sie 6.000 Kilometer hier nach Österreich oder Deutschland zu holen".

Migranten würden "sichere Drittstaaten durchlaufen" ehe sie in Österreich landeten: "Die suchen sich gezielt das attraktivste Sozialsystem aus", so Vilimsky.

Video: Der ganze Vilimsky-Talk

Österreich habe beim Ungarn-Aufstand oder Jugoslawien-Krieg viel getan. Heute meint Vilimsky: "Wir brauchen keine Menschen aus Arabien oder Afrika." Obergrenze 10.000, wie von Doskozil gefordert? "Für mich ist das Ziel null, ein Schutz der europäischen Grenzen und eine Festung Europa."

"Freundlich bitten, zu gehen"

Was er mit Migranten ohne positivem Asylbescheid tun würde, die schon im Land sind? "Man muss auf die Menschen zugehen und sie freundlich, aber bestimmt bitten, wieder in ihre Ursprungsländer zurückzukehren. Denn wir haben weder Jobs noch die Logistik und dazu logistische Probleme." 

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