Seit Jahren amtsbekannt
Nach Hundebiss – Frau wurden bereits 5 Tiere abgenommen
Nach einer schlimmen Beißattacke wurde der Halterin ihre Schäferhündin abgenommen. Jetzt gibt es neue schwerwiegende Details zu der Causa.
Schock Anfang Oktober in Naarn (Bez. Perg): Ein American Stafford zerfleischte eine 60-jährige Läuferin. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Der Hund wurde wenig später eingeschläfert, seine Halterinnen mussten ihre übrigen Vierbeiner hergeben.
Eine weitere tragische Hundeattacke in der vergangenen Woche sorgt noch immer für Kopfschütteln: Am Montagnachmittag war eine 55-Jährige auf einem Weg zwischen Zwettl an der Rodl und Eidenberg (beide Bez. Urfahr-Umgebung) joggen.
Zur selben Zeit ging eine Frau (69) mit ihren Tieren dort spazieren. Einer der Hunde dürfte auf einem Feld herumgelaufen und zur Besitzerin zurückgerannt sein. Dann geschah es plötzlich: Als die Läuferin vorbeikam, stürmte der Schäfer auf sie zu und biss sie in den Unterarm. Jetzt gibt es neue Details im Zusammenhang mit dem tragischen Vorfall.
Fünf Hunde abgenommen
Wie "Heute" erfahren hat, wurde der Frau nicht nur Hündin "Vicky" abgenommen. Sie musste vor drei Jahren insgesamt drei Schäfer und einen Spitz, ebenfalls im Tierheim Freistadt, abliefern, heißt es aus Behördenkreisen.
Die Frau soll sämtliche Hunde von einer Tierschutzorganisation bekommen haben. Besonders tragisch: Sie soll weder physisch noch psychisch in der Lage gewesen sein, sie zu halten.
Man könne nicht bestätigen, dass der Halterin zuvor bereits vier Hunde abgenommen wurden, sagt eine Sprecherin der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung. Und: "Die Frau dürfte damals in einem anderen Ort gewohnt haben. Somit fiel es in den Zuständigkeitsbereich einer anderen Behörde."
Nicht erster Angriff von Vicky
Wie unsere Redaktion bereits enthüllte, handelte es sich bei dem Vorfall nicht um den ersten Angriff von Vicky: "Die BH (Bezirkshauptmannschaft; Anm.) Urfahr sucht dringend einen Platz für Schäfer, geb. 2017, Notabnahme wegen Gefahr in Verzug/mehrere Bissattacken." So lautet das kurze Mail der Behörde an eine Tierschutz-Organisation, das "Heute" zugespielt wurde.
"Der Hund hat bereits öfter Leute gebissen. Es waren ähnliche Vorfälle", sagte der Eidenberger Bürgermeister Adolf Hinterhölzl (ÖVP). "Die zweite Attacke ist erst vor rund drei Wochen passiert." Die Behörde wurde stets eingeschaltet.
Strengere Regeln geplant
Die Politik arbeitet derzeit an der Umsetzung von schärferen Regeln für Hundebesitzer. Der zuständige Landesrat Michael Lindner (SPÖ) plant Gesetzesänderungen: Mit einer "40/20-Regelung" sollen größere Hunde – mit mehr als 40 Zentimeter Widerristhöhe (quasi die Schulterhöhe; Anm.) oder über 20 Kilo Gewicht – künftig strenger behandelt werden.
Hintergrund: Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen über die Einführung einer Rasseliste in Oberösterreich diskutiert. Dem kann Lindner nur wenig abgewinnen: So finde sich beispielsweise der in den jüngsten Bissvorfall involvierte Schäferhund auf keiner ihm bekannten Rasseliste im deutschsprachigen Raum.