Betroffene in Sorge

Nach Hagel – kaputte Erntelager bringen große Probleme

Die Katastrophe ist vorbei, die Nachwehen sind aber spürbar. Die Getreideernte wurde zum großen Teil vernichtet, eine Lagerung ist schwierig.

Niederösterreich Heute
Nach Hagel – kaputte Erntelager bringen große Probleme
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP) und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner machten sich vor Ort ein Bild.
Büro Pernkopf

Zwar hat die Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya die Verordnung zur Feststellung einer Katastrophe in den vom Hagelunwetter betroffenen Ortschaften mit Mittwoch, dem 3. Juli um 11:00 Uhr aufgehoben - sprich Waldkirchen/Thaya, Rappolz, Gilgenberg, Lexnitz, Waldhers, Reibers und Brunn bei Dobersberg. Die Voraussetzungen für den Status eines Katastrophengebiets wären nicht mehr gegeben.

Die Folgen sind aber noch mehr als deutlich spürbar - vor allem in der Landwirtschaft. Die derzeitige Ernte der bestehenden Felder schafft Probleme, weil man sie wegen der löchrigen Dächer derzeit kaum trocken lagern kann.

Lagerhallen dienen der Zwischenlagerung

In den Lagerhallen der Bauernhöfe stehen nicht nur Maschinen und Traktoren. Im Sommer liegt dort auch Getreide, Gemüse und Sonnenblumenkerne zur Überbrückung. Nach einiger Zeit wird es weiter ausgeliefert.

Heu ist verdorben

In vielen Hallen werden auch Heu und auch Futtermais für die eigenen Tiere gelagert, damit die Landwirtinnen und Landwirte über den Winter eigenes Futter für die Tiere zur Verfügung haben. Das bereits eingeholte Heu ist oft durch den eindringenden Regen verdorben und kann nicht mehr verwendet werden - aktuell ist die Lagerung in den Hallen nach den Hagel- und Regenunwettern nicht mehr möglich, weil die Dächer zu stark beschädigt sind.

Große Schäden: So wütete das Hagelunwetter im Waldviertel

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    Große Schäden: So wütete das Hagelunwetter in Waldkirchen
    Große Schäden: So wütete das Hagelunwetter in Waldkirchen
    BFK WT / St. Mayer

    Eile geboten

    Es gilt also, entweder die Hallen nach Möglichkeit rasch zu reparieren oder die Ernte möglichst rasch weiterzuverarbeiten, damit sie nicht nass werden kann. Denn, wie Landwirt Helmut Romann in Rappolz dem "ORF" erklärt: "Man muss die Ernte unters Dach bringen, wenn sie reif ist, sonst verdirbt sie."

    Ernte zum großen Teil vernichtet

    Kommende Woche soll die Ernte beginnen. Der Druck ist hoch, die Hallen zumindest provisorisch dicht zu bekommen. Auf etwa 2.500 Hektar in den Gemeinden Waldkirchen/Thaya und Dobersberg (beide im Bezirk Waidhofen/Thaya) brauchen sich die Bäuerinnen und Bauern aber nicht mehr um die Ernte zu bemühen, dort hat der Hagel ganze Felder vernichtet.

    Mais, Kartoffeln und Zwiebeln beschädigt

    Bei Erdäpfeln hat der Hagel die oberirdischen Pflanzen zerstört. Dadurch können Sporen der Kartoffelfäule in die Pflanze eindringen und so auch die unterirdischen Teile zerstören. Ähnlich ist die Situation beim Zwiebel.

    Schon jetzt deutlich erkennbar sind die Schäden beim Mais, wo die Hagelkörner die ganze Pflanze abgebrochen haben. Auch hier zahlt sich eine Ernte nicht mehr aus, berichten die Landwirte. Die Kosten für die Ernte würden den spärlichen Gewinn durch die verbliebenen gesunden Pflanzen bei Weitem auffressen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya hat die Verordnung zur Feststellung einer Katastrophe in den vom Hagelunwetter betroffenen Ortschaften aufgehoben, aber die Folgen sind in der Landwirtschaft noch deutlich spürbar
    • Die löchrigen Dächer der Lagerhallen machen die Ernte schwierig und viele Felder wurden durch den Hagel vernichtet, was zu großen Verlusten für die Bauern führt
    red
    Akt.