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Nach Grapsch-Attacken wollten Hooligans ins Puff
Nationalistische Fans von Zagreb machten am Mittwoch Bern unsicher. Sie packten ihre Penisse aus, suchten nach Drogen und wollten ins Puff.
Vor dem Champions League Playoff von YB Bern und Dinamo Zagreb schockten die Anhänger der kroatischen Mannschaft mit ihrem Benehmen: In der Stadt, wo sich eine Horde der Zagreb-Fans versammelt hatte, kam es zu sexuellen Übergriffen: "Es war widerlich. Man konnte nicht aus dem Wasser gehen, ohne eine Hand am Hintern zu spüren", schilderte eine junge Bernerin gegenüber 20 Minuten.
Hool griff 50-Jähriger zwischen die Beine
Sie war nicht das einzige Opfer der ausländischen Fußballfans, den berühmt berüchtigten Bad Blue Boys aus Zagreb: Auch eine Dame wollte am Mittwochnachmittag zusammen mit ihrer Freundin einige gemütliche Stunden an der Aare verbringen. "Schon als wir ankamen, fiel uns die geladene Stimmung auf", sagt die 43-jährige Bernerin. Aber sie hätten sich von den Fans nicht den Nachmittag verderben wollen – doch es kam anders: "Als meine 50-jährige Freundin gerade beide Hände voll hatte, kam ein Fan und griff ihr einfach zwischen die Beine."
"Sie rieben ihre Penisse vor unseren Augen"
Niemand der Anwesenden hätte Respekt gezeigt – die ganze Horde habe gemeinsam gelacht und gejohlt. Danach hätten die Kroaten die Freundinnen aufgefordert, ihre "Titten und Ärsche" zu zeigen. "Sie baggerten uns unsäglich an und rieben ihre Penisse vor unseren Augen", erklärte die Belästigte. "Einer steig aus der Aare und versuchte, auf meine Freundin zu klettern." Erst als die beiden Frauen laut schrien, hätten die Fans von ihnen abgelassen.
Angriffe auf Männer
Auch Männer wurden von den Fans, die teils mit Nazi-Tättowierungen übersät waren, angegangen: "Als ich an ihnen vorbeispazierte, täuschte ein Mann mit Glatze vor, mich zu schlagen. Ich zuckte aus Reflex zusammen, sie brachen in schallendes Gelächter aus", so ein Leser-Reporter.
Wehren konnte man sich als Passant schlecht: Gut 50 Fans hatten sich an der dortigen Aare versammelt und reichlich Bier konsumiert. Augenzeugen berichten von Hitlergrüssen und rechtsextremen Parolen: "Die Fans haben mich gefragt, wo es in Bern die besten Puffs gibt und wo sie Drogen kaufen könnten", erzählt ein gestern anwesender Berner gegenüber 20 Minuten.
Die Männer versammelten sich beim Altenberg
Während sich die meisten Fans reichlich Bier konsumierten, blieben einige nüchtern: "Ein Teil der besonders stämmigen und muskulösen Typen tranken nur Wasser und Cola. Ich glaube, sie bereiteten sich auf eine Konfrontation zum Pöbeln vor."
Der Polizei wurden im Laufe des Mittwochs diverse Delikte der kroatischen Fans angezeigt. Polizeisprecher Christoph Gnägi: "Uns wurde ein Übergriff gemeldet, bei dem jemand berührt wurde. Rund sechs Meldungen sind wegen unanständigen Benehmens eingegangen."
Auch nach dem Spiel, welches mit einem 1:1 endete, war die Polizei gefordert. "Einige Gästefans suchten nach dem Spiel aktiv die Konfrontation mit YB-Fans", sagt Gnägi gegenüber der Zeitung "Der Bund". Mit einem Gummitschrotschuss wurden die Fans zurückgedrängt.
(Heute Sport)