Gesundheitsverbund beruhigt

Nach Gangbetten-Skandal – derzeit 1.129 Betten frei

Der Stadtrechnungshof deckte massive Mängel in den Wigev-Kliniken auf. Der Gesundheitsverbund versucht zu beruhigen – doch die Kritik reißt nicht ab.

Wien Heute
Nach Gangbetten-Skandal – derzeit 1.129 Betten frei
Derzeit seien mehr als 1.000 Betten in den Wigev-Häusern frei, informiert der Gesundheitsverbund. (Symbolbild)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Nachdem der Stadtrechnungshof gravierende Mängel in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev) aufgedeckt hatte, ist die Aufregung groß. Besonders alarmierend ist der hohe Anstieg an Gangbetten, in denen Patienten in den Jahren 2018 bis 2022 untergebracht waren.

Die Zahl der durchschnittlich gesperrten Betten im Betrachtungszeitraum stieg um 73 Prozent von 762  auf 1.319 an. Der Stadtrechnungshof nennt dabei die Klinik Ottakring und Donaustadt als Problemkrankenhäuser, auf die 94 bis 98 Prozent der Fälle kommen. Die Wiener Grünen sehen sich durch die Prüfberichte des Stadtrechnungshofs in ihrer Kritik bestätigt. "Die meisten der Mängel, die der Rechnungshof anführt, kritisieren wir seit Jahren, jetzt bestätigt auch der Stadtrechnungshof unsere Kritik", so Barbara Huemer, Gesundheitssprecherin der Grünen Wien.

Wigev beruhigt: 1.129 Betten frei

Michael Binder, ärztlicher Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, versucht zu beruhigen: "Der Bericht des Stadtrechnungshofes bezieht sich auf die Jahre 2018 bis 2022, also größtenteils auf den Zeitraum während der Pandemie. Aus heutiger Sicht, im Jahr 2024, hat sich die Situation in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes seit den Pandemiejahren deutlich verbessert", betont er.

Besonders im Jahr 2022 wäre die Belastung durch die Corona-Pandemie für die Krankenanstalten extrem hoch gewesen. Die Auslastung der Krankenhausbetten durch Corona-infizierte Patientinnen erreichte in diesem Jahr ihren Höchststand. Seitdem habe sich die Situation verbessert. Derzeit seien 1.129 Betten in den Häusern des Wiener Gesundheitsverbundes frei. Auch die Personalsituation habe sich im Vergleich zu den Pandemiejahren "deutlich verbessert", heißt es in einer Aussendung des Wigev.

"Hören Sie auf, die Mängel schönzureden"

Die Grünen Wien sehen unterdessen aufgrund der insgesamt fünf Prüfberichte des Stadtrechnungshofs Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in der Pflicht. Gesperrte Betten, Gangbetten, Gefährdungsanzeigen, Personalmangel, hohe Fehlzeiten, Arbeitszeitüberschreitungen und lange Wartezeiten auf OPs "zeigen die dramatische Situation in den Spitälern", heißt es seitens der Grünen.

"Hören Sie bitte auf, die Mängel schönzureden und sorgen Sie dafür, dass die Verbesserungsmaßnahmen, die Sie immer wieder vorstellen, endlich greifen", appelliert Huemer an Hacker.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Stadtrechnungshof hat gravierende Mängel in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes aufgedeckt, insbesondere den Anstieg an Gangbetten von 2018 bis 2022, was zu heftiger Kritik der Wiener Grünen führte
    • Der ärztliche Direktor des Wigev betont jedoch, dass sich die Situation seit den Pandemiejahren deutlich verbessert habe, während die Grünen weiterhin auf die Dringlichkeit von Verbesserungsmaßnahmen pochen
    red
    Akt.