Wirbel in der Wachau
Nach Felssturz – Straße erst in Monaten geräumt
Landesvize Udo Landbauer und Experten stellten den Zeitplan für die Sanierungsmaßnahmen vor. Kritik kommt von den Wirten.
Am 3. Juni waren bei Aggstein in der Wachau rund 6.000 Kubikmeter Gestein abgegangen. Der für Verkehr zuständige Landesivze Udo Landbauer informierte gestern mit Experten, welche Maßnahmen nun konkret gesetzt werden müssen.
Das geologische Gutachten und der technische Bericht zur Planung der Schutzmaßnahmen liegen vor: "Die Sturzmasse im Hang ist nicht standsicher und droht abzustürzen", so der FP-Landesrat, der alle Fakten offenlegen wolle. "Damit die Sicherheit der Arbeitskräfte gewährleistet ist, müssen die Arbeiten von oben nach unten ausgeführt werden", erklärte Geologe Martin Müllegger.
Zuerst Sicherungsmaßnahmen
120 Felsnägel müssen gesetzt werden, um die 1.000-Quadratmeter-Felsvernetzung zu befestigen, ein loser Felsblock soll durch gezielte Sprengungen zerteilt und abgeworfen werden. Die Sicherungsmaßnahmen sollen rund ein halbes Jahr dauern.
Anschließend soll binnen zwei Monaten die Straße geräumt werden, dafür sind bis zu 750 Lkw-Fuhren nötig. "Ziel ist es, die Verkehrsfreigabe mit Sommerbeginn zu erreichen", so Landbauer.
Vor allem von Wirte-Boss Mario Pulker kam Kritik wegen den langen Sanierungsarbeiten. Die FPÖ wies dies in einer Aussendung am Dienstag zurück: "Schuster, bleib bei deinem Leisten! Mit dem Leben der Arbeitskräfte, die unter schwierigsten Bedingungen die Sicherungsmaßnahmen in der Felswand setzen, spielt man nicht", so FPÖ-Bezirksparteiobmann und Landtagsabgeordneter Richard Punz. "Er selbst hängt nicht am Seil in einer steilen Böschung und bohrt 10 Meter tiefe Löcher in die Felswand. Aus der Komfortzone lässt es sich leicht reden." „Dieser Felssturz ist eine Naturgewalt, die keiner wollte. Es ist erbärmlich, dass Pulker versucht, aus einer Katastrophe politisches Kleingeld zu wechseln." Es werde laut Punz alles Menschenmögliche getan. "Gut, dass LH-Stellvertreter Landbauer ehrlich ist und den Menschen sagt, was Sache ist. Die Zeiten von Falschheit und leeren Versprechen sind vorbei."
Auf den Punkt gebracht
- In der Wachau kam es bei Aggstein zu einem massiven Felssturz, bei dem rund 6.000 Kubikmeter Gestein abgingen, was umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich macht, die etwa ein halbes Jahr dauern werden
- Trotz Kritik an der langen Dauer der Arbeiten betont die FPÖ die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Sicherheit der Arbeitskräfte und weist Vorwürfe zurück, dass die Sanierungsarbeiten zu lange dauern