Ukraine-Krieg

Nach F16-Absturz entlässt Selenski den Luftwaffen-Chef

Nach dem Absturz eines gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef der Luftwaffe entlassen.

Nach F16-Absturz entlässt Selenski den Luftwaffen-Chef
"Die F-16 sind in der Ukraine", sagte Präsident Wolodimir Selenski erst kürzlich. Nun ist es bereits ein Kampfjet weniger.
REUTERS

Nach dem Absturz eines kürzlich vom Westen gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef der Luftwaffe entlassen. Er habe beschlossen, Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk zu ersetzen, teilte Selenskyj am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Der ukrainische Generalstab hatte am Donnerstag erklärt, dass der Kampfjet aus US-Produktion am Montag bei der Abwehr eines russischen Luftangriffs abgestürzt sei. Der Pilot sei dabei ums Leben gekommen.

Mehrere F-16-Kampfjets waren erst vor wenigen Wochen von den westlichen Verbündeten an Kiew geliefert worden. Der Vorfall ist ein schwerer Rückschlag für die Ukraine. Die Regierung in Kiew musste zur Abwehr massiver russischer Luftangriffe lange mit einer Flotte veralteter Kampfjets vom Typ MIG-29 und Suchoi aus der Sowjetzeit vorliebnehmen und forderte vom Westen lange die schnellere Lieferung hochmoderner F-16-Kampfjets.

Ukraine hat erstmals erfolgreich ballistische Rakete getestet

Die Ukraine hat Angaben des Präsidenten Wolodimir Selenski zufolge einen erfolgreichen Test der ersten selbst entwickelten ballistischen Rakete durchgeführt. Darüber berichtet der "Kyiv Independent". "Es ist vielleicht noch zu früh, darüber zu sprechen, aber ich möchte es mit Ihnen teilen", sagte der Präsident auf dem Unabhängigkeitsforum Ukraine 2024 in Kiew.

Selenski gratulierte der ukrainischen Verteidigungsindustrie zu dem Projekt, machte jedoch keine weiteren Angaben zu den Waffen. Einen Tag zuvor hatte Verteidigungsminister Rustem Umerow erklärt, dass die Ukraine eine Antwort auf die russischen Luftangriffe mit eigenen Waffen vorbereite.

Eindrücke aus der ukrainisch besetzten Russen-Stadt Sudscha

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    Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Kleinstadt Sudscha in der Region Kursk bei ihrer überraschenden Gegenoffensive eingenommen.
    Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Kleinstadt Sudscha in der Region Kursk bei ihrer überraschenden Gegenoffensive eingenommen.
    YAN DOBRONOSOV / AFP / picturedesk.com

    Russland erwägt Absenkung der Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen

    Russland arbeitet derzeit an einer Anpassung seiner Nukleardoktrin. Dies teilte der russische Außenminister Sergei Lawrow auf einer Pressekonferenz mit seinem jemenitischen Amtskollegen mit. Lawrow betonte, dass Russland seine Richtlinien für den Einsatz von Atomwaffen präzisiere und dass diese Änderungen den amerikanischen Verantwortlichen bekannt seien, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Gleichzeitig kritisierte Lawrow die USA, die Diskussionen über einen möglichen dritten Weltkrieg auf Europa zu beschränken.

    Bereits Ende Juni hatte Präsident Wladimir Putin angedeutet, dass Russland die Möglichkeit erwäge, den Einsatz von Atomwaffen zu erleichtern. Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass im Westen Ideen zirkulierten, wonach der Einsatz von nuklearen Sprengkörpern mit geringer Sprengkraft akzeptabel sein könnte. In diesem Zusammenhang werde derzeit auch an der Entwicklung solcher Waffen gearbeitet.

    Außenminister beklagt "feindselige Politik gegenüber Moskau"

    Ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrats der USA erklärte daraufhin, dass Washington zu Gesprächen mit Moskau über nukleare Risiken und Rüstungskontrolle bereit sei, unabhängig vom Konflikt in der Ukraine. Die USA seien offen für Diskussionen über eine Nachfolgeregelung für den Vertrag zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen (START).

    Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow äußerte, dass eine Rückkehr Russlands zur Einhaltung des START-Abkommens nur möglich sei, wenn die USA ihre "feindselige Politik gegenüber Moskau" aufgäben. Er hob zudem hervor, dass die aktuelle russische Nukleardoktrin zu allgemein formuliert sei, was sich während der Durchführung der "speziellen Militäroperation", wie der Ukraine-Krieg in Russland genannt werden muss, gezeigt habe.

    Die Bilder des Tages

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      Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Symbolbild)

      Auf den Punkt gebracht

      • Nach dem Absturz eines kürzlich vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef der Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, entlassen
      • Gleichzeitig hat die Ukraine erfolgreich eine selbst entwickelte ballistische Rakete getestet, während Russland an einer Anpassung seiner Nukleardoktrin arbeitet und die USA zu Gesprächen über nukleare Risiken und Rüstungskontrolle bereit sind
      red, 20 Minuten
      Akt.