Über den Postweg

Nach Druck von SPÖ – Bundesschatz jetzt auch analog

Der Bundesschatz wurde im April wiederbelebt, aber nur online. Nach einer Initiative der SPÖ kann dieser jetzt auch analog erworben werden.

Lukas Leitner
Nach Druck von SPÖ – Bundesschatz jetzt auch analog
Der Bundesschatz ist nun nicht nur mehr online, sondern auch analog erhältlich.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Im April wurde der sogenannte "Bundesschatz" wiederbelebt. Dabei können die Bürger ab einem Betrag von 100 Euro digital Staatsanleihen erwerben. Menschen, die das Geldanlageprodukt des Bundes nicht online kaufen konnten oder wollten, wurden dabei außen vor gelassen.

SPÖ macht Druck

Das Finanzministerium betonte dabei, dass erst in den vergangenen zwei Monaten mehr als 43.000 Konten über die ID-Austria eröffnet wurden – ein "sehr erfolgreicher Start". Doch in den letzten Wochen habe sich dabei gezeigt, dass es durch die reine digitale Form zu mehreren Hürden für ältere Menschen im Land gekommen sei. Für die SPÖ komplett inakzeptabel.

Deshalb forderte sie mit einer Initiative zum analogen Leben eine Erweiterung der Erwerbsoptionen des Bundesschatzes und übte Druck auf die Regierung aus – mit Erfolg. Denn ab Mittwoch ist es nun möglich, die Staatsanleihen auch analog – über den Postweg – zu kaufen. Die Konditionen für bei beiden Varianten werden dabei dieselben sein.

So kann man Staatsanleihen jetzt erwerben

Konkret können so Kunden ihr Interesse an den Staatsanleihen per Telefon, E-Mail oder Brief anmelden. In weiterer Folge wird dann vom Service-Center ein Kontoeröffnungsformular zugeschickt.

Nach einer (Rück-)Übermittlung des ausgefüllten Formulars inklusive Ausweis über den Postweg, können Einzahlungen per Zahlschein erfolgen. Dispositionen über das Bundesschatzkonto können mittels Telefon oder per Brief erfolgen. Ein persönlicher Kundenservice in der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) wird unter Verweis auf räumliche Beschränkungen nicht angeboten.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sieht in der Erweiterung einen "wichtigen Schritt, um die finanzielle Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen auch weiterhin zu gewährleisten und zu stärken".

Auch andere Angebote analog verfügbar machen

Die Klubvorsitzende der SPÖ, Eva-Maria Holzleitner sieht in ihrer Initiative Erfolg. "Unser Druck hat sich ausgezahlt, der Bundesschatz ist jetzt auch ohne Internet zugänglich. Wir konnten die Regierung zu einem Umdenken bewegen, der erste Schritt ist also getan. Jetzt müssen rasch die restlichen staatlichen Angebote, die noch immer nur online verfügbar sind, folgen!"

Mit den weiteren Angeboten meint sie unter anderem den Reparatur- und Handwerkerbonus oder auch der Sanierungsbonus und Kesseltausch. Dort soll aber noch nicht gestoppt werden. "In einem nächsten Schritt müssen wir dann noch weiterdenken: Öffi-Tickets, die am Schalter teurer sind als beim Kauf im Internet, oder Banken, die online bessere Zinsen anbieten – es gibt noch viel zu tun, um allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen, egal ob mit oder ohne Internet", so Holzleitner abschließend.

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