Österreich
Nach Brust-OP in Wien hatte Frau Darmbakterien in Wunde
Eine Operation, die das Leben einer jungen Frau verschönern sollte, wurde zur schrecklichen Tortur. Die Folgen kann die Patientin noch heute spüren.
Wer schön sein will, muss leiden, lautet ein altes Sprichwort. Im Fall von Sonja M. (Name geändert) wurde dieser Satz leider zur schmerzhaften Realität. "Fast 5 Jahre hatte ich furchtbare Komplikationen und musste insgesamt vier Nachoperationen über mich ergehen lassen", so die junge Niederösterreicherin zu "Heute".
Patientin litt Höllenqualen
Im April 2015 wurden ihr von einem bekannten Wiener Beauty-Doc beide Brüste operiert. Nach starken Schmerzen musste schon im September ein Implantat getauscht und ein Lymphknoten entfernt werden. Kurz nach der OP formte sich ein roter Fleck an der Unterseite einer Brust, den der Arzt als "Hämatom" abtat. Er empfahl Zug- und Heilsalbe.
"Nach einem Monat löste sich die Haut ab, die schlimme Entzündung begann zu bluten", so die Patientin, die panisch wurde – und Recht behalten sollte: Nach einem Noteingriff durch einen anderen Arzt wurden Darmbakterien unter dem fast aufgeplatzten Implantat gefunden, später musste abgestorbenes Gewebe herausgeschnitten werden. Erst 2020 wurde die Brust schlussendlich rekonstruiert.
Chirurg wegen anderem Fall vor Gericht
Doch bis heute weist der Chirurg jede Verantwortung von sich. Nach Vorwürfen einer anderen Patientin musste er sich im April und auch gestern wegen Betrug vor Gericht verantworten, er wurde nichts rechtskräftig zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. "Ich finde es erschreckend, dass er anscheinend noch Leben von anderen Frauen zerstört hat", so Sonja M.