Wien
Besetzer zimmern sich neues Haus im Lobau-Camp
Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag haben Aktivisten ein zweistöckiges Haus im Lobau-Camp hochgezogen. Der Einzug in das Gebäude steht bevor.
Seit Monaten halten Klimaschützer aus Protest gegen die Stadtstraße die Baustelle in der Hirschstettner Straße 44 (Donaustadt) besetzt. Ein Feuer zerstörte Ende Dezember den nächtlichen Unterschlupf, während sich acht Aktivisten darin befanden. Die Ursache ist noch immer Gegenstand von Ermittlungen, vieles spricht für Brandstiftung. In nur drei Wochen haben die Aktivisten und "Häuslbauer" sich eine neue Unterkunft gezimmert.
Das Baumaterial wurde von Anrainern und Unterstützern gespendet. Aus Sicherheitsbedenken steht das Haus nun aber an einem neuen Standort. "Im hinteren Teil des Camps ist es viel sicherer als am Eingang", erklärt Schülerin Rosa Mangold (14) vom Jugendrat beim Besuch von "Heute".
Größere Feuerlöscher und verstärkte Nachtwache
Um zukünftige Angriffe zu verhindern, hat man auch die Nachtwache neu organisiert: "Damit sowas nicht wieder passiert, werden am Eingang jeweils zwei Personen jeden Abend schichtweise Nachtwache halten. Der Turm wird als Stützpunkt und Platz zum Wohnen dienen", so die Aktivistin. Hat man den Turm mit Matratzen ausgestattet, soll der Holzbau auch noch einen wohnlichen Anstrich bekommen.
Durch die vielen Fenster an drei Seiten der Hütte hofft man auch einen besseren Überblick zu haben und Angriffe schneller erkennen zu können. Trotz aller Vorkehrungen rüstet man sich im Camp auch für das Schlimmste: Neben größeren Feuerlöschern gab es für die Campbewohner auch eine Einschulung in der richtigen Handhabung.