Grünen-Chef Werner Kogler hat durchwegs bewegende Jahre hinter sich. Nach dem Ausscheiden der Grünen aus dem Parlament infolge der Nationalratswahl 2017 wurde er zunächst interimistischer Bundessprecher der Grünen. Wenige Monate später wurde er auch offiziell zum Parteichef gewählt. Nun, fast sieben Jahre später, ist klar, dass Kogler im Sommer nicht erneut zur Wahl des Bundessprechers seiner Partei antreten wird.
Seinen Rückzug auf Raten gab der Steirer, der als Vizekanzler nicht nur die Politik in der Corona-Pandemie nicht unwesentlich mitgestalten musste, sondern auch die Teuerungswelle infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, schon kurz nach der Nationalratswahl 2024 bekannt.
Drei mögliche Kandidaten wurden prompt als Nachfolger genannt: Alma Zadić, Leonore Gewessler und Stefan Kaineder. Wer davon das Rennen machen wird, soll am 29. Juni feststehen. Dann findet nämlich der Bundeskongress der Grünen Partei statt.
Gute Karten dürfte allen voran die frühere grüne Infrastruktur- und Klimaministerin Leonore Gewessler haben. Beobachter rechnen ihr hohe Chancen zu, kommende Parteichefin der Grünen zu werden. Ihre Online-Auftritte hat Gewessler nach dem Ausscheiden aus der Bundesregierung jedenfalls bereits gebürstet. Auf ihrem X-Account etwa steht: "Stellvertretende Bundesssprecherin der Grünen. Europäische Österreicherin. Nachtzug-Fan".
Am Dienstagabend stellte sie einen kurzen Clip online, in dem ein Pressetermin für Mittwoch, 10.30 Uhr angekündigt wird. Worum es geht, wird nicht sofort ersichtlich. "Ich habe das noch nicht ausgesprochen und schon gar nicht auf Kamera", sagt sie die Zuseher im Ungewissen lassend. Es deutet allerdings einiges daraufhin, dass Gewessler noch im Laufe des Tages ihre Kandidatur zur Parteichefin der Grünen bekanntgeben wird.