"My Fair Lady" singt nebenbei in Rockband

Über 180.000 Menschen haben ihr diesen Sommer bei "Mamma Mia" in Mörbisch zugejubelt und auch kommendes Jahr wird Jungstar Anna Rosa Döller wieder auf der Seefestspielbühne stehen. Diesmal in der Hauptrolle der Eliza Doolittle bei einer Neuinszenierung vom Musical-Klassiker "My Fair Lady". Premiere wird am 11. Juli gefeiert und trotz 67 Jahren, die seit der Uraufführung des Musicals vergangen sind, ist das Stück für Generalintendant Alfons Haider aktueller denn je: "Wer heute keine Sprache beherrscht, kriegt keine Ausbildung und ist dann ein Mensch zweiter Klasse. Man wird von der Gesellschaft, der Industrie, vom Gewerbe ausgeschlossen und hat riesige Probleme." 

"Heute" im Interview mit Alfons Haider und Anna Rosa Döller:

Auch der weitere Inhalt des Stücks, bei dem Simon Eichenberger, der auch schon 2022 in Mörbisch "Der König und Ich" inszeniert hat, Regie führen wird, wird an die heutige Zeit angepasst. Schauplatz ist das London der 2020er-Jahre: Aus der Veilchenverkäuferin Eliza, wird kurzerhand - klimabedingt - eine Rosenverkäuferin, ihr Vater ist nicht mehr Mistkutscher, sondern Taxifahrer in London. Aber Haider versichert, dass der Kern des Originals, trotz Adaptierungen erhalten bleibt: "Alle Figuren bleiben in ihrer Form bestehen, die werden nicht vergewaltigt. Es wird auch die Musik nicht vergewaltigt. Es muss aber natürlich auf den heutigen Stand der Dinge gebracht werden", so Haider im "Heute"-Talk, "aber die Idee, das Stück und das Original von George Bernard Shaw bleiben uns eins zu eins erhalten."

Der aktuelle Starflash:

"My Fair Lady" singt nebenbei in einer Rockband

"Ich habe keine Angst vor der Rolle", meint die 21-jährige Musicalsängerin Anna Rosa Döller in der Pressekonferenz. Mit ihrer Rolle als Eliza, die anfänglich noch in derbem Dialekt spricht und dann auch durch die Hilfe von Professor Higgins - der von Mark Seibert gespielt wird - zur "Lady" wird, kann sie sich sehr gut identifizieren. Vor allem mit ersterem Teil des Charakters ihrer Hauptrolle: "Also die Eliza wie wir sie ansetzen, als dieses punkige Mädchen, dass habe ich auch ein bisschen in mir", gesteht Anna Rosa Döller im "Heute"-Talk, "weil ich nebenbei auch in einer Rockband singe. So kann ich auf beide Charakterzüge von Eliza zugreifen." Aber wie lässt sich dann das Rockstarleben mit dem des Musicalstars vereinbaren? "Ganz gut", lacht sie, "Es ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber es sind zwei Genre, die ich extrem gerne mag und ich bin sehr froh, dass es sich gut vereinbaren lässt."

Alfons Haider präsentiert seine "My Fair Lady":

Und der Erfolg für kommendes Jahr scheint auch schon wieder garantiert: 55.000 Karten sind schon verkauft, 50.000 sind reserviert. "Über 105.000 Menschen haben schon gesagt, wir haben Interesse, wir werden kommen", meint Alfons Haider zu "Heute". Mit "Mamma Mia!" gelang dem Intendanten dieses Jahr der ganz große Treffer, statt 18 geplanten Vorstellungen wurden 30 gezeigt. Es war eine echte Explosion. Und er zeigt sich zuversichtlich, mit "My Fair Lady" an diesen Erfolg anknüpfen zu können: "Die Zutaten für den gleichen Erfolg haben wir, aber man muss auch der Wahrheit die Ehre geben, dass sich alle Sommerfestspiele in diesem Land schon ab 100.000 Besuchern die Finger abschlecken können", so Haider, "120.000 sind mein Ziel, 150.000 mein Traum. Wer weiß, vielleicht erleben wir wieder ein Wunder und es werden mehr."

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