Österreich

Mutter kassierte 3 Jahre lang Beihilfe für totes Kind

Heute Redaktion
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Kind starb 1 Jahr nach Geburt, Mutter kassiert weiterhin Familienbeihilfe
Kind starb 1 Jahr nach Geburt, Mutter kassiert weiterhin Familienbeihilfe
Bild: iStock; Lielacher

Eine Waldviertlerin hatte 2011 ihr Kind verloren, dann aber weiterhin die Familienbehilfe erhalten. "Ich habe in der Trauer vergessen", sagt sie.

Im Jahr 2010 war das Töchterlein mit einer körperlichen Beeinträchtigung auf die Welt gekommen, im Jahr 2011 starb die Kleine. Von 2010 bis 2016 hatte die Frau erhöhte Familienbeihilfe bezogen – ab 2011 laut Anklage zu Unrecht, Schadenssumme: 17.550,60 Euro.

Dafür musste die Mutter jetzt wegen schweren Betruges in Krems auf die Anklagebank. „Ich habe Tabletten genommen, habe in der ersten Trauerzeit sicher nicht an Behörden oder sonstiges gedacht. Ich habe nur gelitten und versucht, den Tod des Kindes zu verarbeiten", meinte die Waldviertlerin zur Richterin.



Richterin urteilte mit Augenmaß

Die Juristin zeigte zwar Verständnis für die erste Zeit nach der privaten Tragödie, fügte aber hinzu: „Aber nicht für mehrere Jahre." Die Richterin urteilte über die bislang unbescholtene Mutter mit Augenmaß: Sie nahm einen kürzen Zeitraum (ab 2013, für gut drei Jahre) für die Betrugshandlung an und verhängte zehn Monate Haft auf Bewährung. Die 42-Jährige will zudem den Schaden wiedergutmachen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (Lie)