Deutschland

Mutter ermordet, um Impfung beim Bruder zu verhindern

Um die Covid-Impfung bei seinem Bruder zu verhindern, soll ein Mann seine Mutter erwürgt und ihr mehrere Male in den Kopf geschossen haben.

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Mutter ermordet, um Impfung beim Bruder zu verhindern
Der junge Mann steht zu seiner Tat. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Der Fall schockiert: Im März 2023 rückte ein Spezialkommando im deutschen Thiersheim zu einem Haus aus, nachdem die Polizei einen Anruf eines jungen Mannes erhalten hatte. Vor Ort fanden die Beamten den 21-jährigen Moritz R., der kurz zuvor offenbar seine Mutter kaltblütig ermordet hatte.

Geschlagen, erwürgt und erschossen

Jetzt hat der Gerichtsprozess im bayrischen Hof begonnen, und bereits am ersten Tag hat der Tatverdächtige gestanden, seine Mutter getötet zu haben. Wie der Mann, der laut der "Bild"-Zeitung an Wahnvorstellungen leidet, aussagt, habe er dies getan, um seinen elfjährigen Bruder vor einer möglichen Corona-Impfung zu schützen.

Denn, während seine 54-jährige Mutter Impfbefürworterin war, hat die Corona-Immunisierung laut eigener Aussage das Leben des 21-Jährigen ruiniert – inwiefern, führte dieser nicht weiter aus. Aus Furcht, dass sein kleiner Bruder ebenfalls geimpft werden könnte, schlug Moritz K. am 5. März 2023 seine Mutter und strangulierte sie anschließend mit einem Kissenbezug. Weil er glaubte, dass sie noch immer lebte, schoss er ihr zudem zweimal mit einer Armbrust in den Hinterkopf, bevor er selbst die Polizei alarmierte.

"Sie hat mir keine andere Wahl gelassen"

Vor Gericht sagt der 21-Jährige zu seiner Verteidigung: "Das ist alles die Folge von Aluminiumformaldehyd und Schwermetallen, die man mir gespritzt hat." Schon einen Monat vor der Tat habe er gewusst, dass es so weit kommen werde. "Ich fand es traurig, dass sie mir keine andere Wahl gelassen hat, als zu so drastischen Mitteln zu greifen", so der mutmaßliche Mörder weiter. Reue für seine Tat zeigte der 21-Jährige keine.

Bereits im Februar habe er einen Kissenbezug in der Hand gehabt, die Tat aber damals nicht übers Herz gebracht. Ein medizinischer Gutachter stellte beim 21-Jährigen Wahnvorstellungen fest, trotzdem soll er sich der niederen Beweggründe der Tat bewusst gewesen sein. Der Tatverdächtige hält sich selbst derweil nicht für psychisch krank. 

Weder die vom mutmaßlichen Mörder genannten "Schwermetalle" noch das Aluminiumformaldehyd sind in den in der EU zugelassenen Covid-Impfstoffen enthalten: Während das Formaldehyd in der Medizin als Desinfektionsmittel zum Einsatz kommt, enthalten gewisse Impfstoffe Aluminium, um die Immunantwort zu erhöhen. Die minimale Konzentration birgt laut Wissenschaftlern aber keine Gefahr für die Gesundheit.

Suche liefert dubiose Resultate

Dass der 21-Jährige hinter Aluminiumformaldehyd aber eine böse Substanz vermutete, wurde wohl auch durch das Internet begünstigt: Das erste Resultat bei der Google-Suche nach "Aluminiumformaldehyd" ist ein Artikel der deutschen Plattform "Zentrum der Gesundheit", laut dem "Aluminium in Impfstoffen unser Gehirn" bedrohen würde. Betrieben wird die Plattform, auf der unter anderem Natron als Heilmittel gegen Krebs und Korallenpulver als Wunderheilung für Diabetiker beworben werden, von der Schweizer Firma Neosmart Consulting AG.

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