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Muster: "Diese Aussage von Thiem gefällt mir nicht"
Dominic Thiem sagte sein Tennis-Comeback ab. Ex-Trainer Thomas Muster übt jetzt Kritik an ihm. "Er sollte mehr Feuer haben."
Dominic Thiems Comeback-Plan ist geplatzt. Die ehemalige Nummer drei der Tennis-Welt brach mit einer Verkühlung sein Trainingslager in Dubai ab. Nach dem kurzfristig abgesagten Showkampf in Abu Dhabi muss er auch den ATP Cup und das ATP-250-Turnier in Sydney Anfang Jänner auslassen.
"Ich bin nicht in der körperlichen Verfassung", meinte der 28-Jährige vor der Rückreise nach Österreich. Thiem hat weiter Probleme mit seiner Vorhand nach der Sehnenscheidenverletzung im Handgelenk. "Ich habe eine Handbremse im Kopf", sagt er über das fehlende Vertrauen beim Vorhand-Schlag.
Die Nummer 15 der Welt ist noch nicht so weit. Im Training spielte er noch keinen einzigen Satz. Ende Dezember will Thiem entscheiden, ob er bei den Australian Open (ab 17. Jänner) sein Comeback geben wird. Tut er das nicht, verliert er 1.200 Punkte, stürzt er in der Weltrangliste zumindest aus den Top 40.
„"Er tut sich nichts Gutes, dass er das Comeback permanent anküdigt"“
Thomas Muster, der Paris-Sieger von 1995, glaubt nicht an ein Comeback von Thiem in Melbourne. "Ich glaube nicht, dass er in Australien spielt", sagt er gegenüber "Servus TV" und übt Kritik an seinem Ex-Schützling. "Er tut sich nichts Gutes, dass er das Comeback permanent ankündigt. Auch den Fans nicht. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht."
„"Er muss sich daran gewöhnen, mit Schmerzen spielen zu können"“
Thiem müsse sich "daran gewöhnen, mit Schmerzen spielen zu können". Denn: "Die Schönwetterspiele, wo alles passt, die werden mit der Zeit immer weniger."
Eine Aussage stößt Muster sauer auf
Dass Thiem in einem Interview meinte, er sei mit seiner Karriere zufrieden, selbst wenn er kein einziges Match mehr gewinne, stößt Muster sauer auf. "Diese Aussage von ihm gefällt mir nicht. Er muss brennen für die Sache, er sollte mehr Feuer haben."
Thiem freilich sagte das in der Euphorie nach seinem ersten Grand-Slam-Sieg bei den US Open 2020.
Muster rechnet mit einem Thiem-Comeback bei den Sandplatzturnieren im Februar in Südamerika und mit einer durchwachsenen Saison 2022. "Er muss besser spielen als es bisher getan hat, denn die Jungen sind da." Er nennt die Aufsteiger Carlos Alcaraz und Jannik Sinner sowie die zuletzt groß aufspielenden Alexander Zverev und Daniil Medvedev.
Thiem selbst sagt über die Rückkehr: "Es wird nicht so leicht gehen. Die Gegner stehen voll im Saft. Mein Ziel muss sein, je länger die Saison dauert, wieder dorthin zu kommen, wo ich war."