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Insider: Steuerzahler müssen für Djokovic aufkommen

Die Reise von Novak Djokovic nach Australien wurde zum Fiasko. Der ungeimpfte Serbe wurde ausgewiesen. Seine Kosten werden aber übernommen. 

Heute Redaktion
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Novak Djokovic
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Der Tennis-Star war am 5. Jänner nach Melbourne gereist, um an den Australian Open teilzunehmen. Da er ungeimpft ist, legte Djokovic eine medizinische Ausnahmegenehmigung vor. Die reichte den Grenzbeamten allerdings nicht für eine legale Einreise. Dem 34-Jährigen wurde schließlich von Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke das Visum entzogen. 

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    Am Melbourner Flughafen bereitete sich Novak Djokovic mit seinem Team auf die Ausreise vor.
    Am Melbourner Flughafen bereitete sich Novak Djokovic mit seinem Team auf die Ausreise vor.
    REUTERS

    Ein Prozess vor dem australischen Bundesgericht bestätigte die Entscheidung schließlich am Sonntag. Der "Djoker" musste Australien binnen Stunden verlassen, ist mittlerweile in seine Heimat Belgrad zurückgekehrt. 

    Wer zahlt die Gerichtskosten?

    Die gerichtlich bestätigte Ausweisung hat freilich Folgen für den Tennis-Superstar. Und die gehen weit über das Sportliche - Djokovic hat keine Chance auf den zehnten Titel in Melbourne, den 21. Grand-Slam-Erfolg, was den alleinigen Rekord bedeuten würde, und den Grand Slam im Jahr 2022 - hinaus. Der Tennis-Star darf dem australischen Gesetz zufolge für drei Jahre nicht einreisen. 

    Die finanziellen Folgen scheinen derweil so gut wie nicht existent zu sein, sieht man von möglichen Preisgeld-Zahlungen im Laufe des Turniers ab. Das behauptet zumindest John Locco, ein früherer Bürgermeister des Stadtteils Brighton in Melbourne, in einem Podcast. Demnach soll Tennis Australia, das auch für die Ausrichtung der Australian Open verantwortlich ist, die Gerichtskosten des Serben übernehmen. Locco beruft sich gegenüber "Herald Sun" auf Informationen aus dem Verband, die "zu 100 Prozent" glaubwürdig seien. 

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      Fans erwarteten Tennis-Star Novak Djokovic am Flughafen in Belgrad.
      Fans erwarteten Tennis-Star Novak Djokovic am Flughafen in Belgrad.
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      Djokovic wurde nach dem verlorenen Prozess zu einer Strafzahlung sowie der Übernahme der Gerichtskosten verurteilt. Beides zusammen soll Medienberichten zufolge bei einer halben Million australische Dollar (gut 320.000 Euro) liegen. Die Kosten für das Verfahren und die Anwälte soll allerdings der australische Verband übernehmen. Und damit auch indirekt die australischen Steuerzahler. 

      Tennis Australia zahlte Djokovic-Aufenthalt

      Es seien allerdings nicht die einzigen Kosten gewesen, die Tennis Australia für den Serben übernommen hatte. So habe der Verband das von Djokovic gemietete und nie bezogene Haus in Melbourne bezahlt, genauso wie die Unterbringung des Serben in einem Hotel, nachdem er für fünf Tage aus der Abschiebehaft entlassen wurde. Außerdem sei die Charter-Maschine, die den Serben nach Melbourne brachte, ebenfalls von den Turnierorganisatoren finanziert worden. 

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        Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
        Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
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        Wie auch der Serbe selbst bereits verriet, hatten die Veranstalter auch die Einreise-Dokumente für den Weltranglisten-Ersten ausgefüllt. Dabei war fälschlicherweise vermerkt worden, dass Djokovic 14 Tage vor der Ankunft in Australien nicht auf Reisen war. Dies entpuppte sich allerdings als falsch, denn der Tennis-Star trainierte über den Jahreswechsel in Marbella. 

        Die tschechische Doppel-Spezialistin Renata Voracova, die ebenfalls nach Problemen mit ihrem Visum ausgewiesen wurde, verlautbarte zuletzt, dass auch sie den australischen Verband um Beistand bat, dies wurde der Tschechischen allerdings verwehrt...

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          Novak Djokovic am Sonntag am Weg ins Büro seiner Anwälte.
          Novak Djokovic am Sonntag am Weg ins Büro seiner Anwälte.
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