Vorfall in Grazer Café

Musiker geschockt: "N**** werden hier nicht bedient"

Ein rassistischer Vorfall in einem Grazer Café lässt die Stimmung überkochen. Einem jungen Mann wurde der Service wegen seiner Hautfarbe verweigert.

Newsdesk Heute
Musiker geschockt: "N**** werden hier nicht bedient"
Rapper Kizmet (30) machte in einem Insta-Video auf den rassistischen Vorfall aufmerksam.
Screenshot Instagram

Ein fröhlicher Abend unter Freunden nahm für Rapper Kizmet (30) einen unschönen Ausklang. Nach dem Besuch eines Clubs machte er – als Autofahrer völlig nüchtern – noch einen Abstecher für ein letztes Getränk in ein Grazer Café. Mit der in Österreich so hochgehaltenen Kaffeehauskultur und Gastfreundschaft hatte das dort Erlebte schließlich aber gar nichts mehr zu tun.

"Ich bin 25 Minuten lang nicht bedient worden, als ich dann gefragt habe, ob ich etwas bestellen kann, hat sich die Kellnerin von mir weggedreht", erinnert er sich nun gegenüber der "Kleinen Zeitung" zurück. Es folgten wüste Beleidigungen wegen seiner Hautfarbe samt maskenlosem Rassismus: "N**** werden hier nicht bedient."

Gegenüber dem "Moment"-Magazin schildert er, dass er solche Vorfälle aus seiner Kindheit in Steyr (OÖ) gewöhnt sei: "Ich war trotzdem fassungslos darüber, wie ungeniert und schamlos sie das gesagt hat". Die Kellnerin habe nach dem Sager auch immer wieder vor anderen Männern in seine Richtung gestikuliert. Er habe dann vorsorglich das Café verlassen, um einer möglichen Eskalation zu entgehen.

Nicht nur die Bedienung sei so drauf gewesen, sondern auch die anderen Gäste: Einer "hat gemeint, dass ich aussehe wie die ausländischen Freunde seines Sohnes, die ihn kriminell machen".

Offenbar war es in diesem Etablissement schon ungewöhnlich, dass er überhaupt an der Bar warten durfte. Während seiner Anwesenheit sei einer weiteren schwarzen Person überhaupt der Zutritt zum Café verwehrt worden: "Der wurde sofort hinausgeschmissen".

Gegenüber der "Kleinen Zeitung" und "Moment" wollten sich die Lokal-Verantwortlichen nicht zu dem Vorfall äußern.

"Wenn ich nichts sage, schütze ich Täter"

Öffentlich wurden die rassistischen Beleidigungen durch Kizmet selbst. Der 30-Jährige teilte die unschönen Erfahrungen auf Instagram mit der Welt. Das habe ihn viel Überwindung gekostet, schweigen wollte er aber nicht länger: "Wenn ich nichts sage, schütze ich Täter und es wird sich nie etwas verändern."

"Ich mag diese Opferrolle einfach nicht".

Juristisch will er aber nicht gegen das Café vorgehen, auch andere Vorfälle habe er nicht angezeigt: "Ich komme mir dabei immer so blöd vor, ich mag diese Opferrolle einfach nicht".

Folgen drohen deswegen trotzdem. Die Anti-Rassimus-Stelle Zara ist auf seinen Instagram-Beitrag aufmerksam geworden, es könnte also doch noch zu einer Anzeige kommen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.