Zigarettenflut in Favoriten

Müllproblem – Riesiger Tschickstummel soll jetzt helfen

Zwei Favoritner kämpfen gegen Zigaretten-Müll. Mit einem riesigen Aschenbecher wollen sie Personen zu einem umweltbewussten Verhalten motivieren.

Hannah  Maier
Müllproblem – Riesiger Tschickstummel soll jetzt helfen
Osman und Gabriele wollen mit einem riesigen Aschenbecher auf das Problem herumliegender Zigarettenstummel hinweisen.
Helmut Graf

Saubere Straßen? Fehlanzeige! Bei einem Lokalaugenschein im 10. Bezirk zeigt sich, dass neben Plastikmüll vor allem eines oft auf dem Straßenboden liegt: Zigarettenstummel. Zwei engagierte Favoritner wollen nun dagegen vorgehen.

Osman, Filialeiter des "Adana" in der Favoritenstraße, hat sich gemeinsam mit der Psychotherapeutin und Pensionistin Gabriele Mitterbauer zusammengetan. Mit einem überdimensionalen "Tschickstummel", der als Aschenbecher fungiert, wollen sie die Menschen motivieren, ihren Müll richtig zu entsorgen.

Mobiler Aschenbecher wandert durch Favoriten

Herumliegende Zigarettenstummel sind vor allem vor dem Lokal ein Problem. "Der Wind weht sie oft herein, das ist ärgerlich. Wir müssen die Zigaretten ständig wegräumen", klagt Osman. Auch für Mitterbauer, die in der Nähe des Reumannplatzes wohnt, ist der Müll auf den Straßen ein Problem: "Wasser wird dadurch verunreinigt. Wir müssen einfach achtsamer mit unserer Umwelt und unserer Umgebung, in der wir leben, umgehen."

Die beiden setzen nun ein Projekt für eine saubere Favoritenstraße um: Mit einem riesigen mobilen Aschenbecher in Form einer Zigarette, soll auf herumliegende Zigarettenstummel aufmerksam gemacht und Raucher zum Entsorgen motiviert werden. Unterstützung bekommen sie von Community Work von der Volkshilfe Wien. Dies ist ein neuer Ansatz in der Gemeinswesenarbeit. Engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft bringen sich dabei für ihr Grätzl ein und setzen Ideen in die Tat um.

"Tatort Tschickstummel" mit Signalwirkung

Alleine in Wien landen pro Jahr rund 868 Millionen Zigarettenstummel auf dem Boden. "Wir haben mit Mitarbeitern der MA 48 gesprochen. Die größte Arbeit ist, die Zigaretten aus den Spalten im Boden zu holen", erzählt Mitterbauer. Aschenbecher gib es zwar genug – auch am Reumannplatz – aber das Bewusstsein bei den Rauchern fehlt noch. Der große Zigarettenstummel soll die Blicke im öffentlichen Raum nun auf sich ziehen und die Favoritner zu einem umweltbewussten Verhalten animieren.

Entworfen wurde der mobile Aschenbecher von Mitterbauer. Zunächst soll er vor dem Lokal "Adana" stehen. Dessen Besitzer, Kubilay Uzkurt, unterstützt die Aktion. Zusätzlich wird mit Kreidespray auf die Zigarettenstummel am Boden hingewiesen. Diese "Tatorte" sollen noch einmal veranschaulichen, wie präsent das Müll-Problem ist. In einem weiteren Schritt soll die Aktion auf die gesamte Favoritenstraße ausgerollt werden und der mobile Aschenbecher seine Standorte wechseln. Auch eine Umsetzung des Müllprojektes im 20. Bezirk ist geplant.

"Tatort Tschickstummel" in Favoriten

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    Achtlos weggeworfene Zigaretten wurden "tatortmäßig" mit Kreidespray markiert.
    Achtlos weggeworfene Zigaretten wurden "tatortmäßig" mit Kreidespray markiert.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien, im 10.Bezirk, kämpfen zwei engagierte Favoritner, Bilal Caltsay und Gabriele Mitterbauer, gegen herumliegende Zigarettenstummel auf den Straßen
    • Sie haben einen überdimensionalen mobilen Aschenbecher in Form einer Zigarette entworfen, um die Menschen zum fachgerechten Entsorgen ihrer Zigarettenstummel zu motivieren
    • Die Aktion wird von der Volkshilfe Wien unterstützt und soll das Bewusstsein für ein umweltbewusstes Verhalten in der Gemeinschaft stärken
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