Antarktis

Monsterwellen machen Kreuzfahrt zum Albtraum

Auf dem Rückweg aus der Antarktis geriet ein Kreuzfahrtschiff in einen Sturm. Reisende auf dem Ocean Explorer erlebten bis zu zwölf Meter hohe Wellen.
20 Minuten
03.04.2025, 15:34

Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes mussten auf ihrer Reise durch die berüchtigte Drakestraße im Südatlantik viel Mut beweisen: Während der Durchquerung durch die rauen Gewässer der berüchtigten Passage, die den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet, wurde ihr Schiff immer wieder von bis zu zwölf Meter hohen Wellen erfasst.

Reisebloggerin Lesley Anne Murphy war an Bord des Ocean Explorer von Quark Expeditions. Sie filmte auf ihrer Rückfahrt aus der Antarktis Passagiere, die sich an den großen Fenstern versammelten, als die neun bis zwölf Meter hohen Wellen mit voller Wucht gegen die Aussichtsplattform schlugen.

"48-stündige Achterbahnfahrt"

Es folgten Augenblicke, in denen die Mitreisenden gegen Wände prallten oder über den Boden rutschten, als das Schiff gegen die Monsterwellen kämpfte. Die Bloggerin veröffentlichte ihr Video auf Instagram.

In einer weiteren Aufnahme ist eine Gruppe von Leuten zu sehen, die von einer Seite zur anderen rannten, während das Schiff in der Strömung schwankte. Auch ein Fernseher schlug aufgrund der Kraft der Wellen gegen eine Wand. Murphy beschrieb das Erlebnis als eine "48-stündige Achterbahnfahrt".

Passage ist unter Seefahrern legendär

Die Drake-Passage genießt unter Seefahrern und Polarreisenden einen Ruf als raues, manchmal erbarmungsloses Revier. Für viele Antarktis-Reisende ist sie das erste große Abenteuer, bevor überhaupt der erste Eisberg in Sicht kommt. In der Praxis dauert eine Überquerung meist zwei Tage – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Dabei kennen diejenigen, die schon einmal dort waren, zwei Gesichter der Passage. Der berüchtigte "Drake Shake" zeigt sich, wenn kräftige Stürme und Westwinde peitschen. Dann türmen sich Wellen bis zu zwölf Meter hoch auf, das Schiff rollt und stampft, Seekrankheit macht sich breit und selbst die erfahrene Crew sichert alles doppelt und dreifach. In solchen Momenten spürt man, warum die Drake-Passage von Seeleuten einst gefürchtet wurde.

Doch es gibt auch die sanfte Seite – den sogenannten "Drake Lake". Hin und wieder präsentiert sich die Passage ruhig und glatt, fast surreal friedlich. Dann gleiten die Schiffe sanft über das Wasser, und Passagiere drängen sich an die Reling, um Albatrosse, Sturmvögel oder sogar Wale zu beobachten.

Oft erleben Reisende beide Seiten – auf dem Hinweg stürmisch, auf dem Rückweg ruhig oder umgekehrt. Trotz aller Geschichten und Warnungen bleibt die Drake-Passage ein prägendes Erlebnis, das oft zum Herzstück der Reise wird.

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