Saß plötzlich im Haus
"Monster-Spinne" versetzt Weinviertler in Schrecken
Ein Niederösterreicher entdeckte in seinem Haus im Weinviertel plötzlich eine große Spinne. Der Klimawandel begünstigt ihre Ausbreitung.
Es ist ein Anblick, der den meisten Menschen einen kalten Schauer über den Rücken jagt: So ging es auch einem Niederösterreicher, der im Weinviertel plötzlich eine riesige braune Spinne in seinem Haus sitzen hatte.
Der Vater aus Niederösterreich machte ein paar Fotos, postete diese auf "X" (Twitter) und fragte die Follower um Rat. Zunächst war nicht klar, um welche Spinnenart es sich handelt. Ob es nun eine Dornfingerspinne (Echte Wespenspinnen) oder gar eine Braune Einsiedlerspinne (Echte Webspinnen) ist, konnten auch die Follower auf "X" nicht eindeutig klären. Klar war aber: Die Spinne ist groß und potenziell giftig.
Experte klärt auf
"Heute" fragte beim Naturhistorischen Museum Wien (NHM) nach: "Es handelt sich auf jeden Fall um eine Dornfingerspinne, möglicherweise ein Ammendornfinger", erklärt NHM-Spinnen-Experte Christoph Hörweg. Ob es wirklich ein Exemplar der Ammendornfinger ist, lasse sich anhand der Fotos nicht eindeutig sagen, da sie sich nur makroskopisch – also anhand sehr kleiner Merkmale – von ihren Verwandten unterscheidet. Eine genaue Bestimmung könne etwa anhand einer mikroskopischen Untersuchung der Genitalien der Spinne durchgeführt werden.
Klimawandel begünstigt Ausbreitung
Der Dornfinger ist vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. Mittlerweile sind die Spinnen aber auch in Deutschland und Österreich zu finden. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Wiesen mit hohem Gras, auf dem der Dornfinger sein Wohngespinst und das Eigelege baut. Wegen des Klimawandels und immer heißeren Sommern, sind die achtbeinigen Krabbler gehäuft in der Nähe von Menschen zu finden. In Häusern ist es meist kühler und daher ein idealer Rückzugsort.
Der Dornfinger ist die einzige für den Menschen relevante Giftspinnenart, die im europäischen Zentralraum verbreitet ist. Ein Biss kann durchaus unangenehm werden. Etwa deshalb, weil das Gift der Spinne gewebezersetzend wirkt und es neben starken Schwellungen und Rötungen zum Absterben des betroffenen Gewebes (Nekrose) kommen kann.
Dornfinger entdeckt - was jetzt?
Begegnet man nun einem Dornfinger in freier Wildbahn, ist die beste Lösung "einfach weitergehen", steht auch auf der Homepage der Stadtgemeinde Bad Vöslau. Vor einem ungewollten Biss in freier Natur schützen geschlossenes Schuhwerk und lange Hosen.
Sitzt der Dornfinger plötzlich in den eigenen vier Wänden, könnte das aber durchaus zu Problemen führen. "Einfach weitergehen" ist hier nicht unbedingt die beste Lösung. Aber auch hier hat die Stadtgemeinde Bad Vöslau eine Antwort parat: "Sollte sich die Spinne im Haus aufhalten, kann je nach Tierliebe vorgegangen werden. Möglichkeit eins: Mit der Zeitung oder einem anderen geeigneten Utensil erschlagen. Möglichkeit zwei: Ein Glas über das Tier stülpen, ein Blatt Papier zwischen Glas und Untergrund schieben und die Spinne im Behältnis ins Freie tragen".
Auf den Punkt gebracht
- Im Weinviertel sorgte die Entdeckung einer großen Spinne in einem Haus für Aufregung, da der Klimawandel ihre Verbreitung begünstigt
- Experten bestätigten, dass es sich um eine potenziell giftige Dornfingerspinne handelt, die aufgrund der heißen Sommer vermehrt in der Nähe von Menschen anzutreffen ist
- Im Falle einer Begegnung mit dieser Spinne wird empfohlen, Ruhe zu bewahren und sie vorsichtig zu entfernen