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Milano: Model protestiert bei Gucci am Laufsteg

Heute Redaktion
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Das italienische Modehaus ließ am Sonntagabend Models in Zwangsjacken über den Laufsteg schreiten. Ein britisches Model fand die Inszenierung gar nicht gelungen.

Das Opening der Fashion Show von Gucci am Sonntagabend in Mailand war ziemlich surreal. Gucci-Kreativchef Alessandro Michele – bekannt für verspielte, bunte und extravagante Looks – ließ Models in minimalistischen, weißen Outfits, die an High-Fashion-Versionen von Zwangsjacken erinnerten, mit leeren Blicken auf einem Förderband durch die Show-Location schreiten.

Model Ayesha Tan Jones war mit der Inszenierung gar nicht einverstanden. Während der Show hielt die Britin ihre Hände in die Höhe. Auf den Innenflächen, die sie gegen das Publikum richtete, war "Mental Health is not Fashion" zu lesen. Später erklärte sie in einem Insta-Post, dass sie selbst und auch einige ihrer Familienangehörigen unter psychischen Krankheiten leiden. Es sei schmerzhaft und respektlos, diese Bildsprache für das Konzept einer Fashion Show auszunutzen. Sie findet, dass Zwangsjacken aus einer Zeit stammen, in der psychische Probleme nicht verstanden und Patienten weggesperrt wurden.

Transgender-Model und Gucci-Kampagnengesicht Hari Hef konterte darauf: "Die Show war eine provokative Mahnung an die Unterwerfung und nicht eine Verherrlichung des Wahnsinns."

In der Pressekonferenz nach der Show erklärte Alessandro Michele, dass die weißen Gewänder nicht verkauft werden und nur ein Teil der Performance waren. Die normativen Kleider seien eine extreme Version einer Uniform, welche unsere Gesellschaft uns aufzwinge. Laut dem Designer zeigen die Roben, wie Mode unsere eigene Selbstdarstellung eliminieren kann. Ein Kommentar zu Ayesha Tan Jones Protestaktion blieb jedoch aus.